Ehrenamt mit Herz und Geschichte  

Ehrenamt mit Herz und Geschichte
 

Leonhard Alt und die Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg

Im Rahmen unserer Serie Ehrensache stellen wir regelmäßig Menschen vor, die ihre Zeit, ihr Herzblut und ihre Energie in das Gemeinwohl stecken. Heute gehen wir nach Peißenberg – eine Gemeinde, die ähnlich wie Peiting und Penzberg mit der Bergbaugeschichte verbunden ist. Dort engagiert sich Leonhard Alt mit den Bergbaumuseumsfreunden für den Erhalt und die Vermittlung dieses wichtigen Kapitels regionaler Kulturgeschichte.


Ein Leben für den Bergbau

„Glückauf aus Peißenberg. Mein Name ist Leonhard Alt. Ich bin Vorstand der Bergbau Museumsfreunde Peißenberg, deren Aufgabe es ist, die Historie des Bergbaus und des Museums aufrechtzuerhalten, zu pflegen und zu erweitern.“ Seit vielen Jahren prägt der heute fast 70-Jährige die Arbeit des Vereins. Gemeinsam mit rund 20 Museumsführerinnen und -führern sowie einer engagierten Vorstandschaft sorgt er dafür, dass die Vergangenheit lebendig bleibt. „Viel Herzblut steckt da drin. Wieviel Zeit wir alle da investieren, das lässt sich nur schwer sagen. Aber es gibt Tage, da gehe ich mit dem Museum ins Bett und stehe mit dem Museum wieder auf.“

Gemeinschaft und Vielfalt

Der Verein lebt vom Miteinander: „Ich habe 20 Museumsführerinnen und Museumsführer und eine Vorstandschaft. Vom ehemaligen Bergmann bis hin zum Geologen haben wir alles dabei.“ Macht Sinn, denn das Museum präsentiert Originaldokumente, bergmännische Uniformen und Werkzeuge („Gezähe“), Modelle und einen originalgetreuen Schacht. Was nach einer Herausforderung klingt, beschreibt Leo Alt liebevoll so: „Manchmal haben wir schon auch Diskussionen, die aber immer sehr gut ausgehen und meistens im Einklang enden. Und bei diesen Diskussionen kommen oft ganz tolle Ideen raus, die wir dann verwirklichen.“

Wie alles begann

Den Weg zum Museum fand Alt über seine bergmännische Verbundenheit: „Vorstand bin ich jetzt seit vier Jahren und im Verein bin ich sechs Jahre. Vorher war ich 40 Jahre mit einem anderen Verein, habe u.a. als Tambourmajor musiziert. An der bergmännischen Geschichte bin ich dann einfach hängen geblieben.“ Musik, Tradition und Gemeinschaft prägten seinen Weg – bis heute.

Untertage und hautnah

Ein Besuch im Peißenberger Bergbaumuseum ist eine Reise in eine andere Welt. „Wir haben in unserem Museum insgesamt drei Stationen.“ Hier erklären die Führerinnen und Führer ihren Gästen, egal ob alt oder jung, was hier in der Region unter der Erde zu finden ist, wie der bergmännische Alltag aussah, bis die Bergwerke in Peißenberg, Penzberg und Peiting dicht machen mussten. Millionen Tonnen Pechkohle förderten tausende Menschen ans Tageslicht. „Dann fahren wir natürlich in unseren Stollen ein, den wir auf gute 100 Meter befahren können.“ Dort, einige Meter unter der Erde, spüren Besucherinnen und Besucher die Enge, Dunkelheit und können sich die Hitze vorstellen, die einst den Alltag der Bergleute prägten. „Die Kohleflöze haben bei uns eine Mächtigkeit von 30 – 40 Zentimetern, so dass die Bergleute bis weit in die 50er Jahre hinein teilweise im Liegen arbeiten mussten.“ Dazu „über Tage“ (also an der Oberfläche) u.a. die Fördertürme, Kohlenwäsche, Werkstätten und Gemeinschaftsräume – die Bergwerke waren lange Zeit der wirtschaftliche Motor unseres Oberlands. Hier herrschten Risiken, aber auch ein hoher Einfallsreichtum.

Warum das Ehrenamt so wichtig ist

Für Leonhard Alt und seine Mitstreiter geht es um mehr als Geschichte: „Wir sind natürlich froh um jeden, der kommt und bei uns mithelfen möchte. Leute, die einfach Lust haben bei uns mitzuarbeiten.“ Dabei sei kein Spezialwissen notwendig, wie er betont: „Die Freude mit Menschen zu tun zu haben und die Geschichte dieses Berufsstandes weiterzutragen und lebendig zu halten, das genügt.“

Blick in die Zukunft

Was treibt die Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg an? „Ich würde mir wünschen, dass es erstens mal nach mir weitergeht und dass sich viele Menschen darauf besinnen, dass diese Historie so lang es geht erhalten bleibt.“ Denn ohne Kohle, so Alt, hätte es die Industrialisierung in dieser Form nie gegeben. Sein Wunsch: Wertschätzung für die Leistung vergangener Generationen – und Menschen, die die Geschichte weitertragen.

Ein wertvolles Engagement

Leonhard Alt und die Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg halten Erinnerungen lebendig, die sonst verloren gehen könnten. Sie bewahren nicht nur Zeugnisse der Vergangenheit, sondern geben auch Impulse für die Zukunft. Ihr Engagement ist ein starkes Beispiel dafür, wie Ehrenamt unsere Region prägt – und warum es sich lohnt, sich einzubringen. Glückauf – ein Gruß, der Hoffnung und Zusammenhalt symbolisiert. Genau das spürt man bei den Bergbaumuseumsfreunden Peißenberg.

Mehr Infos unter:

Website E-Mail

1. Vorstand, Leonhard Alt: 

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2. Vorstand, Matthias Christl

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