Mit Herz und Hingabe  

Mit Herz und Hingabe
 

Carsten Janzer von der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Ehrenamt ist Ehrensache

„Ohne Ehrenamt geht quasi gar nichts“ – mit diesen Worten beginnt Moderator Simon Fritzenschaft das Gespräch. Und genau das zeigt das Beispiel von Carsten Janzer eindrucksvoll. Hauptberuflich ist er Arzt, Internist und Lungenfacharzt in Innsbruck. Doch wenn der Dienst in der Klinik endet, beginnt für ihn oft ein weiterer Einsatz: sein Engagement bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen. „Ich bin bei der Bergwacht in Garmisch-Partenkirchen, bin da als aktiver Einsatzkraft tätig, habe aber durch meinen Beruf auch noch das Glück die Zusatzqualifikation als Notarzt zu haben. Das heißt ich bin als Bergwacht-Notarzt unterwegs, auch als Luftretter.“

Von Kindesbeinen an bergbegeistert

Die Liebe zu den Bergen begleitet Carsten schon seit seiner Kindheit. „Angefangen hat es als Kind, bergbegeistert sein, dann über einen Alpenverein, über die Jungmannschaft und im Anschluss das ganze Studium über. War immer schon so! Dann kam die Frage: Wie kann ich Leidenschaft mit meinem Beruf verbinden? Und da kam ich dann auf die Bergwacht.“ 2015 begann seine „Karriere“ bei der Bergwacht – nach einem anspruchsvollen Auswahlverfahren und einer zweijährigen Ausbildung. „Man muss viel vorher mitbringen. Also man kann nicht zur Bergwacht gehen und sagen da lerne ich jetzt das Klettern, da lerne ich das Skifahren. Es gibt Eignungstests, sowohl im Sommer wie auch im Winter.“ – die Bergfitness muss also schon vorab vorhanden sein.

Mehr als nur ein Hobby

Für Carsten ist die Bergwacht weit mehr als Freizeitbeschäftigung. Sie verbindet seine Leidenschaft für die Berge mit dem Wunsch, Menschen zu helfen. „Es ist quasi Hobby und Beruf verbunden. Es ist Leidenschaft, wenn man vom Einsatz zurückkommt und der Patient zu einem sagt: „Hey, super cool, danke, dass ihr mir geholfen habt! Danke, dass ihr da wart. Ohne euch wäre das nicht gegangen.“ – das gibt einem so viel zurück.“ Diese Dankbarkeit ist es, die ihn antreibt, auch wenn ein Einsatz körperlich und mental fordernd ist. „Man geht heim, ist kaputt vom Einsatz. Aber wir haben Menschen helfen können. Das finde ich eine super coole Sache.“

Einsätze zwischen Alltag und Extremen

Ob erschöpfte Wanderer, ein umgeknickter Fuß oder spektakuläre Rettungen per Hubschrauber: Jeder Einsatz ist anders. „Man weiß nie, wenn der Piepser geht, was einen erwartet.“ Und manchmal ist es auch die scheinbar kleine Hilfe, die den größten Unterschied macht. Gleichzeitig gilt: Die Bergwacht urteilt nicht. „Prinzipiell haben wir den Grundsatz, dass wir nicht bewerten. Wir helfen jedem, auch wenn er in Turnschuhen auf einem Gletscher steht. Es ist für die betreffende Person immer eine Notsituation.“

Familie, die mitträgt

Ehrenamt braucht Rückhalt – und den hat Carsten zu Hause. „Ich habe eine Frau, die selber auch bei der Bergwacht ist. Das ist - glaube ich - definitiv von Vorteil.“ Mit ihr und den beiden Kindern teilt er die Begeisterung für die Berge. Seine große Tochter klettert bereits selbst. „Ich muss ehrlich sagen, ich bin super dankbar, dass meine Frau mir so viel Freiraum lässt, dass sie mich unterstützt. Wenn wir auf dem Sofa sitzen und es kommt ein (kritischer) Einsatz, dann darf ich immer gehen. Sie sagt, ich passe auf die Kiddies auf. Dafür bin ich wirklich dankbar.“

Wünsche für die Zukunft

Trotz aller Routine ist Carstens größter Wunsch ganz einfach: „Dass alle Kameraden inklusive einem selber immer heil vom Einsatz wiederkommen, dass uns nichts passiert und dass wir einfach mit Freude an der Sache dranbleiben.“ Und er weiß: Ohne Spenden und Unterstützung wäre die Arbeit der Bergwacht kaum möglich. „Wir opfern teilweise unsere Freizeit dafür und wenn wir dann wissen, hey, die Leute unterstützen uns, das tut gut. Jede Spende ist Anerkennung und hilfreich. Sei es „nur“ eine Brotzeit oder sei es eine Geldspende, wovon man sich Material kaufen kann, dann sind wir einfach sicherer am Berg unterwegs.“

Ein Vorbild fürs Ehrenamt

Carsten Janzer ist ein Beispiel dafür, wie viel Leidenschaft, Zeit und Herzblut im Ehrenamt steckt. Er zeigt: Es geht nicht nur um Rettung am Berg – es geht um Zusammenhalt, Verantwortung und den Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Sein Engagement erinnert uns daran, wie wertvoll es ist, dass Menschen wie er ihre Freizeit opfern, um anderen in Not beizustehen. Eine echte Ehrensache.

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