Rodelglück und Kaiserschmarrn
Wer Bad Kohlgrubs Hausberg, das Hörnle, mit einem Schlitten im Schlepptau erklommen hat, wird mit vier Kilometer rasantem Rodelspaß belohnt.
Quelle: ro/Marion Jetter
Endlich ist er da, der Winter. Die Naturrodelbahn am Hörnle in Bad Kohlgrub eignet sich perfekt, um Energie zu tanken und zu Entschleuinigen.
Nostalgische Bahn mit Retro-Charme
In Bad Kohlgrub setzt man ganz bewusst auf sanften Tourismus. Schneekanonen wird man hier nicht finden, stattdessen eine historische Schwebebahn, die seit 1954 in Betrieb ist. Damals wie heute schweben die Fahrgäste in knapp 20 Minuten von der Talstation (900m) auf den Berg (1.400m). Das ist Entschleunigung im wahrsten Sinne des Wortes. Ein weltweites Unikum ist die Hörnlebahn vor allem wegen der Holzsessel, die beim Ausstieg zur Seite schwenken und an den stehenden Fahrgästen vorbeigleiten.
Alle Wege führen nach oben
Wer sich den begehrte Kaiserschmarrn auf der Hörnlehütte selbst erarbeiten will, geht zu Fuß. Und dafür gibt es meherer Möglichkeiten: Familien nehmen den Winterweg, der sich durch flach durch den Winterwald schlängelt. Sportbegeisterte erklimmen in 60 Minuten über den steileren Sommerweg den Gipfel des vorderen Hörnles. Hier steht auch die gleichnamige Hörnlehütte, die 1911 von der Sektion Starnberg des Deutschen Alpenvereins erbaut wurde. Seither ist sie Sommer wie Winter ein beliebtes Ziel für Familien, Naturliebhaber und Genießer. Sie alle kommen wegen dem grandiosen Rundumblick auf die Ammwergauer Alpen und der bayrischen Spezialitäten, die auch hier mit ganz viel Gelassenheit zubereitet werden.
20 Minuten pures Rodelvergnügen
Gestärkt kann man mit einem Schlitten auf der gut ausgeschilderten Strecke ins Tal rodeln. Das vier Kilometer lange Rodelvergnügen beginnt mit ordentlich Gefälle, später wird die Fahrt auf der breiten Forststraße dann etwas ruhiger. Zwischendurch muss man sogar einige Passagen gehen. Auch das entschleunigt die rasante Fahrt, wie alles hier am Hörnle.
Tipp: Wer keinen eigenen Schlitten oder Zipflbob hat, kann sich einen klassischen Davoser Schlitten für 5 Euro an der Talstation ausleihen.
Die Rodel-Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins (DAV):
1. Auf andere Rücksicht nehmen: Das Rodeln auf einer Rodelbahn erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Man sollte sich so verhalten, dass man keine anderen Rodelnden gefährdet.
2. Geschwindigkeit anpassen: Viele unterschätzen ihre Geschwindigkeit und somit auch den Bremsweg auf Schnee und vor allem auf Eis. Nicht mit dem Kopf voraus rodeln, das macht das Bremsen äußerst schwierig!
3. Mit Abstand überholen & Fahrspur anderer respektieren: Jede*r Rodler*in hat seinen*ihren eigenen Fahrstil. Langsame Rodelnde fahren besser am Rand und keine Schlangenlinien. Überholende kündigen sich durch kurzes Rufen an.
4. Rodelbahn freihalten: Bei einem Sturz den Rodel festhalten und so schnell wie möglich die Rodelbahn verlassen, sonst droht ein großes Verletzungsrisiko. Ganz wichtig: nie in den Kurven stehen bleiben!
5. Vor dem Anfahren oder Anhalten nach oben blicken: Viele Unfälle passieren, weil Rodelnde auf der Rodelbahn spontan losfahren oder unerwartet bremsen. Bitte erst losfahren, wenn die Rodelbahn von oben frei ist.
6. Örtliche Regeln beachten: Hinweisschilder vor Ort haben ihre Berechtigung! Bahnsperrungen, Vorankündigungen (z.B. langsam fahren!) unbedingt beachten.
7. Vorsicht mit Alkohol: Alkohol beeinträchtigt das Reaktionsvermögen und lässt uns Gefahren falsch einschätzen. Der Einkehrschwung sollte mit Vernunft gemacht werden.
8. Aufstieg am Rand der Rodelbahn: Beim Aufstieg stets wachsam die Rodelbahn nach oben beobachten und am Rand aufsteigen. Besondere Aufmerksamkeit bei Kurven. Rodel besser tragen als ziehen.
9. Hilfe leisten: Bitte auch bei leichten Stürzen anderer sich vergewissern, ob alles in Ordnung ist. Das Absichern der Unfallstelle verhindert, dass nachfolgende Rodelnde zusätzlich verletzt werden.
10. Auf gute Ausrüstung achten: Wer gut ausgerüstet ist, rodelt sicher! Dazu gehören Helm, Skibrille, Winterjacke, feste Handschuhe, warme Skihose mit Schneefang oder Gamaschen, feste Schuhe (keine Skistiefel!). Ideal: Bremssohlen, Rückenprotektor und ein Qualitätsschlitten. (Quelle: dav.de)