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Blitzer, Benzin, Bußgelder

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Quelle: ots
16.01.2024

München (ots) - Gesetzesbeschlüsse, Vorgaben, Preise: Viele verlieren beim Blick auf die Straßenverkehrsregelungen im neuen Jahr schnell den Überblick. Dabei schützt leider Unwissen vor Strafe nicht. Wissen Auto-Fans nichts von neuen Vorgaben und missachten diese daher versehentlich, drohen dennoch teils teure Strafen. Der Mietwagen-Anbieter Sunny Cars kennt die wichtigsten Neuerungen in Europa und gibt hilfreiche Tipps, worauf Reisende ab diesem Jahr besonders achten.

Der Umwelt zuliebe: CO2-Steuer führt zu höheren Spritpreisen

Schock an der Zapfsäule: Durch eine erhöhte Bepreisung fossiler Brennstoffe zahlen Fahrerinnen und Fahrer beim Tanken in Deutschland und Österreich künftig deutlich mehr. Grund hierfür ist die anfallende CO2-Steuer, die die Bepreisung auf 45 Euro pro Tonne anhebt. Für Tankende bedeutet das im Schnitt 4 Cent Aufschlag pro Liter. Wichtig für Pendelnde: Sie erhalten weiterhin eine, vom deutschen bzw. österreichischen Gesetzgeber geregelte, Entfernungspauschale.

Say Cheese: Neue Handy-Blitzer

Wen die Polizei in Deutschland mit dem Handy hinter dem Steuer erwischt, der zahlt ein Bußgeld von knapp 128 Euro und kassiert einen Punkt in Flensburg. Um das Verbot effizienter zu kontrollieren, ist nun die Einrichtung von Handy-Blitzern in einigen Bundesländern in Planung. Die Kameras erkennen, ob der oder die Fahrende ein Mobiltelefon in der Hand hält und löst abhängig davon aus. Die dazu notwendige Rechtsgrundlage beziehungsweise Gesetzesänderung wird derzeit erarbeitet. Rheinland-Pfalz schloss ein Pilotprojekt mit einem genannten Monocam-System bereits 2022 erfolgreich ab, dort sollen in diesem Jahr auch die ersten Geräte in den Regelbetrieb integriert werden. Die Niederlande gehen mit gutem Beispiel voran, dort knipsen die neuartige Geräte bereits Smartphone-Fahrende.

Der rosa 'Lappen': Führerscheinumtausch

Fahrende, die zwischen 1965 und 1970 geboren sind, besitzen in der Regel hierzulande noch einen rosafarbenen oder grauen Führerschein. Solche Dokumente tauschen Betroffene unbedingt bis zum 19. Januar 2024 in das fälschungssichere Scheckkarten-Format um, der Umtausch kostet rund 25 Euro. Wen Beamte danach mit dem alten 'Lappen' erwischen, der riskiert ein Verwarngeld von bis zu zehn Euro. Eine neue EU-Führerschein-Richtlinie sieht zudem eine Erweiterung des B196-Führerscheins vor. Darin enthalten sind ein Gewichtslimit für Fahranfänger sowie neue Regeln für Fahrschülerinnen und -schüler.

Das richtige Schuhwerk für das Auto: Reifen-Regelungen

Ein prüfender Blick auf die Räder: Wer Ganzjahresreifen besitzt, kontrolliert die seitlich eingeprägten Symbole. Denn ab Oktober 2024 erlaubt die StVO in Deutschland nur noch Allwetterreifenmit dem Berg- und Schneeflockensymbol. Dieses signalisiert, dass die Ganzjahresreifen die Eigenschaften von Winterreifen besitzen. Fehlt das Symbol oder befindet sich nur ein 'M+S'-Symbol auf den Reifen, drohen bei Kontrolle ein Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Der Österreichische Automobilclub rät gänzlich von Allwetterreifen ab, da diese nicht alle Anforderungen vollständig einhalten. In der Schweiz gilt die Regelung, das Fahrzeug in 'betriebssicheren und vorschriftsgemäßem Zustand' zu halten, die Art der Bereifung ist hier nicht weiter reguliert.

Weitere Schritte in Richtung 'Autonomes Fahren': Assistenzsysteme

Ab dem 7. Juli 2024 gelten EU-weit neue Richtlinien für den Einsatz intelligenter Assistenzsysteme in Neuwagen. Bislang verpflichtend vorgeschriebene Helfer waren beispielsweise ABS, ESP oder Reifendrucksystemen. Als neue Pflichtbestandteile im Fahrzeug kommen ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, die Datenaufzeichnung in einer Black Box sowie ein Notbremsassistent hinzu. Weitere moderne Assistenzsysteme wie Müdigkeits-Warnsignale und alkoholempfindliche Wegfahrsperren erhöhen zusätzlich die Sicherheit und verbessern die Unfallanalyse. Fahrerassistenzsysteme wirken vor allem auf den Ebenen der Führung, Bremshilfe, Insasseninformation, Sicht und Automatisierung.

Da klingelt die Kasse: KFZ-Versicherung

Rund 13 Millionen Autofahrende betroffen: Ab 2024 gelten in Deutschland neue Typklasseneinstufungen für gängige Auto-Versicherungen, allen voran die Haftpflichtversicherung. Die Mehrheit der Versicherten erhält dabei eine höhere Einstufung, circa 5,4 Millionen Fahrende profitieren von besseren Typklassen. Auch regional beobachten Versicherungsnehmende neue Klassifikationen. Diese richten sich nach dem Unfall- und Schadensaufkommen pro Herkunftsgebiet der Fahrenden. Der Norden Deutschlands liegt vergleichsweise günstig, im Südosten zahlen Reisende am meisten für die Autoversicherung Bei Neuverträgen wenden Anbieter die neuen Einstufungen sofort an. Bei bestehenden Verträgen bleiben Fahrende bis zur Hauptfälligkeit noch in der alten Stufe.

Tagesvignette & Anti-Raser-Maßnahmen

Ab 2024 erhalten Reisende in Österreich eine Eintagesvignette für die dortigen Autobahnen. Diese bekommen Fahrende ausschließlich digital, Kostenpunkt 8,60 Euro. Gut zu wissen: Der Preis der bekannten 10-Tages-Vignette steigt dafür auf 11,50 Euro. Ab 1. März 2024 tritt zudem der letzte Teil eines österreichischen Maßnahmenpakets gegen Raserei in Kraft. Die Straßenverkehrsordnung-Novelle räumt örtlichen Behörden dafür ein besonderes Recht ein. Dieses erlaubt, Fahrzeuge zu beschlagnahmen und für verfallen zu erklären, wenn der Fahrer oder die Fahrerin zu schnell unterwegs waren. Raserinnen und Raser werden somit ihr Fahrzeug nicht zurückbekommen.

Schärfere Bußgeldervollstreckung

Kein Entkommen: Wer in der Schweiz einen Blitzer auslöst, kommt ab 2024 auch in Deutschland nicht um die Zahlung herum. Grundlage hierfür stellt der deutsch-schweizerische Polizeivertrag dar. Das Vollstreckungsrecht gilt aber auch umgekehrt. Schweizerinnen und Schweizer bezahlen somit ebenfalls in der Heimat für das Souvenir-Foto aus Deutschland. Allerdings nur, wenn das Bußgeld samt Verfahrenskosten die Bagatellgrenze von 70 Euro oder 80 Schweizer Franken übersteigt.

Deutlich höhere Strafen

Tief in die Tasche greifen heißt es für Verkehrssünderinnen und -sünder in Italien: Für einige Verkehrsdelikte plant das Land 2024 deutliche Erhöhungen. Der Grund der Verschärfungen liegt in den deutlich angestiegenen Unfallzahlen auf italienischen Straßen. Allen voran bei Straftaten, die Steuernde ablenken - von Handynutzung bis Alkoholkonsum - gibt es härtere Sanktionen. Daneben greifen Falschparkende und Rasende bei Kontrollen tiefer in die Taschen. Die neuen Regelungen treten voraussichtlich noch im Januar 2024 in Kraft.

Fahrtauglichkeitschecks für mehr Sicherheit

Reformation für Fahranfängerinnen und -anfänger: 2024 plant die EU neue Regeln für den Führerschein. In Zukunft absolvieren Autofahrerinnen und Autofahrer - nicht nur im Seniorenalter - möglicherweise regelmäßig eine Überprüfung ihrer Fahrtauglichkeit. Eine EU-weite Regelung hilft den einzelnen Mitgliedsländern bei der einheitlichen Umsetzung und Kontrolle solcher Checks. Ob und inwiefern diese neue Regelung auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz geltend gemacht wird, bleibt abzuwarten - ebenso, wie ein solcher Test aussieht. Außerdem planen die Zuständigen im Rahmen dessen auch eine Reform für das begleitete Fahren von Fahr-Greenhorns im europäischen Ausland.

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