© Unsplash / Thea

Schnee auf dem Rückzug - Auswirkungen auf Skigebiete weltweit

Lesedauer 2 Minuten
Quelle: dpa
14.03.2024

Ende des Jahrhunderts könnte in je einem von acht Skigebieten die natürliche Schneedecke komplett verschwinden. «Der Klimawandel verändert die Muster natürlichen Schneefalls erheblich, das hat starke, aber unterschiedliche Folgen für Skigebiete weltweit», sagte Veronika Mitterwallner, Forscherin an der Uni Bayreuth am Lehrstuhl für Sportökologie. Sie verantwortet eine Studie zu sieben großen Gebirgsregionen, in denen Wintersport betrieben wird, hinsichtlich der Schneedecke. Veröffentlicht wurde sie in der Fachzeitschrift «PLOS ONE». 

«In allen großen Skiregionen wird unter jedem bewerteten Emissionsszenario mit einer substanziellen Abnahme der Tage mit natürlicher Schneedecke gerechnet», sagte Mitterwallner weiter. In den tieferen Lagen fällt der Rückgang der Analyse zufolge besonders stark aus. 

Die zu erwartende Folge: Der Skitourismus verlagert sich weiter in höhere Lagen - mit gravierenden Auswirkungen auf alpine Pflanzen und Tiere. Skiliftbetreiber könnten auf künstliche Beschneiung zurückgreifen, aber dennoch werde die wirtschaftliche Rentabilität vieler Skigebiete weltweit sinken, heißt es in der Studie. 

Da die noch nutzbaren Gebiete künftig voraussichtlich weiter weg von stark besiedelten Gegenden lägen, brauche es neue Infrastruktur und weitere Eingriffe in die Natur. Gerade ohnehin schon gefährdete Hochgebirgsarten könnten betroffen sein.

Mitterwallner und die anderen Forschenden untersuchten die Auswirkungen des Klimawandels auf die jährliche natürliche Schneedecke in sieben Gebieten mit viel Skibetrieb - in den Alpen in Europa, den Anden, den Appalachen, den Australischen Alpen, den Japanischen Alpen, den Neuseeländischen Alpen und den Rocky Mountains. 69 Prozent der untersuchten Regionen entfielen auf die europäischen Alpen, den größten globalen Skimarkt.

13 Prozent der Skigebiete könnten demnach ihre natürliche Schneedecke bis zum Ende des Jahrhunderts vollständig verloren haben, wenn von einem Szenario hoher Emissionen ausgegangen wird. 20 Prozent werden in diesem Fall bis Ende des Jahrhunderts nicht einmal halb so viele Tage mit geschlossener Schneedecke haben, verglichen mit dem historischen
Basiswert. 

Teilen

WEITERE ARTIKEL

07.12.2022
Auf die CO2-Bremse treten
So viel Kohlendioxid könnten Haushalte bei Strom, Heizen und Mobilität einsparen
07.12.2022
So entsteht ein neuer Wald
Fleißig lernen und Bäume pflanzen
23.03.2023
Steinbock-Projekt an der Benediktenwand
Forstministerin Michaela Kaniber genehmigte die Auswilderung von zehn Schweizer Steinböcken an der Benediktenwand.
17.02.2023
Paff Daddy – der Boom der Einweg-E-Zigaretten
Elektrische Wegwerf-Zigaretten sind das Trendprodukt unter Jugendlichen. Doch die knallbunten Verdampfer belasten die Umwelt, und zwar mehr als uns bewusst ist.
07.02.2023
Nachhaltig oder nervig? Wenn der Deckel an der Flasche bleibt.
Schon bemerkt? Einige Getränkehersteller haben die neuen „Lass-mich-dran-Deckel“ bereits eingeführt.