
Tiertragödie nach Unwetter im Oberland
Die Auswirkungen auf die Tierwelt
Quelle: ro/Caro Neumeyer
Das verheerende Hagel-Unwetter, das am Samstagnachmittag über das Oberland hereinbrach, hinterließ nicht nur Spuren der Verwüstung an Gebäuden, Dächern, Fenstern und Fahrzeugen, sondern forderte auch zahlreiche Tierleben. Besonders betroffen war die Gegend um Benediktbeuern und Bad Bayersoien. Die tennisballgroßen Hagelkörner kosteten unzähligen Tieren das Leben. Michael Herrmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Benediktbeuern, berichtet von ganzen Hühnerbeständen, die den Hagel nicht überlebten.
Ein Pferd, das durch die Hagelkörner schwer verletzt wurde, musste laut Herrmann "notgeschlachtet" werden. Das Tier befand sich offenbar noch auf der Koppel. Trotz des Versuchs, das Pferd mit einem Kran aufzurichten, brach es immer wieder zusammen. Insgesamt wurden von den Jägern im Gemeindegebiet 18 tote Rehe gemeldet, einige von ihnen waren noch schwer verletzt und mussten erlöst werden.
Die Auswirkungen des Sturms erstreckten sich auch auf die Störche im gesamten Loisachtal. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) meldete, dass etwa fünf Störche von den etwa acht Zentimeter großen Hagelkörnern getroffen und getötet wurden. Zahlreiche andere Vögel wurden verletzt, darunter vermutlich auch seltene Arten wie die Bekassinen. Sprecherin Sabine Tappertzhofen betonte, dass solche Vorfälle äußerst ungewöhnlich seien und sich negativ auf die Wildvogelpopulation auswirken könnten. Besonders bedrohlich sei die Situation, wenn solche Unwetter häufiger auftreten würden. Die Sprecherin erklärte weiter, dass nasse Vögel aufgrund ihres schwereren Gefieders schlechter fliegen könnten. Dadurch blieben sie bei Regen eher sitzen und könnten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen, wenn der Hagel einsetzt. Selbst Hauskatzen konnten sich nicht vor den riesigen Hagelkörnern retten.