ALAN Mensch-Maschine
Ein installatives Theaterspektakel für die ganze Familie
„Alan – Mensch Maschine“ zeichnet wichtige Momente des bewegten Lebens von KI-Visionär und IT-Ikone Alan Turing nach. Dem britischen Logiker gelang es nach monatelanger Arbeit, mittels einer eigens entwickelten Maschine, verschlüsselte Funksprüche der deutschen Chiffriermaschine „Enigma“ zu decodieren. Durch seinen Einsatz trug er maßgeblich zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei. Trotzdem wurden seine Errungenschaften auch nach Kriegsende weiter unter Verschluss gehalten. 1952 kam Turing vor Gericht wegen seiner Homosexualität, damals in ganz Europa noch eine Straftat. Inzwischen wurde nicht nur die bedeutendste Auszeichnung der Informatik nach ihm benannt, sondern er erhielt ebenso posthum eine offizielle Entschuldigung im Namen der britischen Regierung. Turings Visionen zu Künstlicher Intelligenz sowie sein eigens dafür entwickelter „Turing-Test“ sind heute aktueller denn je.
Das Portmanteau Duo kreierte für das Theaterstück eine Installation, eine Musikmaschine, die gleichzeitig den Soundtrack stellt, als Dialogpartner an der Handlung teilnimmt und als Bühnenbild den Hintergrund für Turings Leben bildet. Tickets hier: https://shop.westtor.de/events/
Die Maschine
Die Installation besteht aus 20 baugleichen Schäfer-Sortierkästen aus den 70er Jahren, in die 5 Klang- und 3 Licht-Aktuatoren eingebaut wurden, die über Midi-Signale angesteuert werden. Die Klanginstallation symbolisiert im Kollektiv die Turing-Maschine. Die Maschine kann von Schleifgeräuschen über Töne bis hin zu komplexen rhythmischen Sequenzen eine Vielzahl an Klangwelten abbilden: Klöppelschlagen auf Holz, Plastikkisten gleiten über Sägeblätter, Glockenklingeln, Kettenkratzen, alles rattert und dengelt im Takt der Musik. Eingerahmt wird jede einzelne der 20 Kisten von 182 RGB-LED-Leuchten, die über eine eigens von Dr. Leonhard Scheck geschriebenen Software zum Leben in unterschiedlichen Formen erweckt werden können. Mit insgesamt 3.000 Watt Lichtleistung im Pixelmapping Verfahren können unterschiedlichste Lichtwelten erschaffen werden. Im Verbund von Musik, Klang- und Lichtinstallation entsteht ein mächtiger Wirkungsraum, vor dem das Leben Alan Turings erzählt wird. https://portmanteau.net/
Wir weisen darauf hin, dass in dieser Inszenierung ein Stroboskopeffekt verwendet wird.
Empfohlen ab 12 Jahren.
Mit Thorsten Krohn, Lucca Züchner und dem Portmanteau Duo Christian Heiß und Greulix Schrank.
"Ein fabelhaftes Theaterwunderwerk"
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung ・・ 20 Kästen, so groß wie großeSchuhschachteln, nach vorne offen, sind auf der Bühne verteilt. In denSchachteln: Räderwerke, ein Sägeblatt, Klavierhämmerchen, kleine Kettenkarusselle, alles zusammen kann scheppern und klappern, kann einen mechanischen Gesang anstimmen. Dazu glimmen die Kästen geheimnisvoll, werden von LEDs umrahmt, alles funkelt und Musik tost drumherum. Ein ganz großartiges Maschinenlebewesen haben Greulix Schrank und Christian Heiß da gebaut; zusammen sind sie Portmanteau, haben schon einige Wunderwerke geschaffen, sie sind die Tinguelys des Theaters. Doch so wundersam ihre Erfindungen sind, sie sind nie Selbstzweck, sie korrespondieren mit dem Bühnengeschehen, sind Spielpartner eigener Art. In diesem Fall ist die Maschine der Partner eines sehr einsamen Menschen, Alan Turings, der Künstliche Intelligen zerdachte, bevor es sie gab. (...) Krohn lässt Turings Nöte anrührend greifbar werden, Züchner ist – neben anderen Rollen – die herrliche Joan, die Turings Rettung hätte sein können. Das Zusammenspiel zwischen zerbrechlicher Menschlichkeit und der glitzernden Maschine ist aufregend, aufwühlend, großartig. Und: sehr lehrreich.
"Ein Must-See in München"
Christoph Leibold, Bayerischer Rundfunk・・Elektronisch-mechanische Wunderwerke! Die Geräuschkästen von Portmanteau bilden die großartige Sound- und Schaukulisse für die Theaterprodukion "Alan - Mensch Maschine" der Kulturbühne Spagat (...). Gelungener Mix aus Bio-Pic für die Bühne über den IT-Pionier Alan Turing, Spionage-Thriller und Reflexion über die Macht der KI. Ein Must-See in München. Von und mit Thorsten Krohn, Lucca Züchner, Taison Heiß und Greulix Schrank.
"Lebendiges Kunstwerk"
Barbara Reitter, Passauer Neue Presse ・・ Unter dem Titel „Alan –Mensch Maschine“ folgt die Kulturbühne Spagat dem Leben dieses Genies. Geschickt hat das Theater-Kollektiv entscheidende biografische Stationen in einen erzählerischen Kontext überführt – und dank einer raumgreifenden Maschinen-Installation ein optischakustisches Gesamtkunstwerk geschaffen. Die Turing-Installation des Duos Portemanteau, hinter dem die bekannten Tonkünstler Christian „Taison“ Heiß und Greulix Schrank stehen, ist ein lebendiges Kunstwerk, ein technisches Wunder, das alle Emotionen der handelnden Figuren, alle Stimmungen in frappanter Weise wiedergibt. Am liebsten hätte man es in einem separaten Konzert, denn die komplizierte, aus alten Sortierkästen bestehende Konstruktion generiert nicht nur Töne und Rhythmen aller Art, ihre LED-Lampen geben Licht-Signale, die ein ganzes Bühnenbild ersetzen. Und in Konkurrenz zu den Schauspielern eine überraschend suggestive Ästhetik entwickelt, denn Klänge und Musik, Licht und farbige Formen, die bunte Blumen assoziieren lassen, gehen eine Symbiose ein. Wie aufwendig diese Konstruktion war, für welche eigens eine Software geschrieben werden musste, wagt man sich gar nicht vorzustellen. Fakt ist, dass ihr Umfang dazu führte, die Aufführung in Halle 50 des Domagk-Geländes zu verlegen, da sie das Format der kleinen Zimmerbühne des Theaters am Bauhausplatz gesprengt hätte. (...) Krohn erinnert immer wieder an Charlie Chaplin im Film „Moderne Zeiten“. Als High Brain Turing springt er grandios mit wechselnden darstellerischen Facetten von einer Phase in die nächste, ist mal suchend, dann verzweifelt, aber auch ängstlich, verlogen oder kindlich verspielt, schwankt von taktischen Aktionen zu emotionaler Verletzlichkeit, singt und tanzt hinreißend zu „Singing in the Rain“. Lucca Züchner überzeugt mit psychologischem Feinschliff – und überraschend vielen komischen Momenten – sowohl als früh emanzipierte Wissenschaftlerin in einer Zeit, wo Frauen in dieser Position allenfalls als Sekretärin geduldet wurden, aber auch als investigativer Kommissar, während Heiß und Schrank plakativ überzeichnet unterschiedlichste Wissenschaftler-Typen verkörpern – ein witziges Panoptikum, das die Tragik aus der Story nimmt.