Warum Schwimmen lernen so wichtig ist.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken. Das sind 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021, beklagt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Quelle: ro/Marion Jetter
Der letzte tödliche Badeunfall ereignete sich erst letzte Woche, am Walchensee. Zu dieser Jahreszeit eigentlich eher ungewöhnlich. Daher vermutet die Polizei, dass es sich um einen sogenannten „Eisschwimmer“ handelt. Also Menschen, die sich auch bei frostigen Temperaturen ins Wasser trauen. Doch dies sind eher Einzelfälle und auch nicht solche, die in der Statistik der tödlichen Badeunfälle der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einen großen Anteil ausmachen. Die ereignen sich vor allem zwischen Mai und August. 355 Menschen sind deutschlandweit im letzten Jahr ertrunken. „Das sind 56 mehr als im Jahr davor.“ so die DLRG. Und 69 der tödlichen Badeunfälle ereigneten sich davon allein in Bayern. Der traurige Spitzenreiter im Vergleich zu den anderen Bundesländern.
Vor allem Männer mittleren Alters gefährdet
Laut Angaben des DLRG sind es vor allem die Männer und dabei jene im Alter zwischen 41 und 50 Jahren, die besonders häufig und deutlich höherer Anzahl als im Vorjahr (40 bzw. 18) in deutschen Gewässern ertrinken. Und zwar vor allem im See (147 Tote) und im Fluss (105 Tote). Das sicherste Gewässer ist dabei das Schwimmbad, hier ertranken 2022 „nur“ 13 Personen. Und keines davon befand sich in Bayern. „Hier sind es vor allem die Seen, die vor allem in den heißen Sommermonaten unterschätzt werden.“ So das DLRG. „Und zwar nicht nur von Erwachsenen. 4 der Ertrunkenen waren zwischen 16 und 20, 5 zwischen 21 und 25 Jahre alt.
Zahl der Nichtschwimmer steigt weiter an
Immer wieder wird von Kinderärzten, Sportlehrern und auch der DLRG darauf hingewiesen, dass sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat. Zu diesem Ergebnis kam kürzlich eine repräsentative Umfrage von forsa. Waren es bei der letzten Umfrage im Jahr 2017 noch zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, sind es aktuell 20 Prozent. „Insbesondere die lange Zeit geschlossenen Schwimmbäder während der Pandemie trugen dazu bei, dass sich der Trend zuletzt verstärkt hatte. 37 Prozent der Grundschüler haben noch kein Schwimmabzeichen, nicht einmal das vorbereitende Seepferdchen.“ warnt der DLRG.
Schwimmen lernen im Oberland
Der DLRG hat es sich zur Aufgabe gemacht, für mehr Sicherheit im Wasser zu sorgen. Und führt die Schwimmausbildung seit jeher ehrenamtlich durch. „Kindern das Schwimmen beizubringen ist für uns eine Herzangelegenheit und heutzutage wichtiger denn je.“
Professionelle Schwimmkurse gibt es deshalb auch im Oberland. Schwimmkurse in der Nähe finden Sie unter https://bayern-lernt-schwimmen.de. „Bayern lernt Schwimmen“ ist eine Initiative von Bayerischer Schwimmverband e.V. (BSV) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Landesverband Bayern e.V. (DLRG).
Unterstützung willkommen
Wer Interesse hat, sich jederzeit in einem Schwimmverein oder in der DLRG ehrenamtlich als Schwimmtrainer ausbilden! Jede Unterstützung ist wichtig! Und auch über eine (zeitweise) Verfügungstellung eiens Schwimmbades freut sich der DLRG. schwimmbad@bayern.dlrg.de