© pixabay
Bild © pixabay

Niedrigste Apfelsaftmenge seit zehn Jahren gekeltert

Lesedauer 2 Minuten
Quelle: ots
16.01.2024

Bonn (ots) - Die Fruchtsafthersteller haben im vergangenen Jahr rund 241 Millionen Liter Apfelsaft gekeltert, davon 41 Millionen Liter als Bioware. "Es zeichnete sich im vergangenen Herbst schon ab, dass wir mit der schwachen Erntemenge im Streuobstbereich nicht an die durchschnittlichen Keltermengen der vergangenen Jahre anknüpfen können", erläutert Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) die Situation. Im vergangenen Jahr konnte auch der Tafelobstbereich keine Abhilfe schaffen, da auch hier die Erntemengen niedrig waren und die Nachfrage auf dem Frischmarkt bedient werden musste."'Nach Auswertung der Zahlen wurde im vergangenen Jahr so wenig Apfelsaft eingekeltert wie seit zehn Jahren nicht mehr" ergänzt Heitlinger.

Früher haben sich ertragsreiche und ertragsarme Erntejahre abgewechselt. Dieser Rhythmus wird leider in den letzten Jahren zunehmend gebrochen. Abhängig vom Witterungsverlauf konnten die Hersteller in der Regel zwischen 250.000 und 1.000.000 Tonnen Streuobstäpfel pro Jahr verarbeiten. In den vergangenen Jahren liegt der Durchschnitt nur noch bei 300.000 Tonnen mit weiter rückläufiger Tendenz. In der Folge wird seit Jahren weniger Apfelsaft gekeltert und die Lagerbestände in den Keltereien können nicht mehr aufgefüllt werden.

Wetterbedingte Ernteschwankungen und die damit verbundene Verfügbarkeit von Rohware gehören zum normalen Geschäftsbetrieb der Fruchtsafthersteller. Allerdings setzen die Wetterextreme der vergangenen Jahre der Branche zu und erhöhen das wirtschaftliche Risiko für die Betriebe, da die erheblichen Schwankungen bis hin zu kompletten Ernteausfällen bei einzelnen Obstarten sich häufen. Im Bereich Streuobst kommt erschwerend hinzu, dass die Erntemengen jährlich weiter sinken werden, da die Bestände überaltert sind und dem Klimastress nichts entgegensetzen können.

Es bleibt abzuwarten, wie Angebot, Preis und Nachfrage den Markt für Apfelsaft in den kommenden Jahren verändern werden. Für VdF-Geschäftsführer Heitlinger sind in dieser herausfordernden Marktsituation alle Akteure gleichermaßen gefordert: "Gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz für den stark gestiegenen Aufwand auf Seiten unserer Mitgliedsunternehmen ist ein entscheidender Faktor für die nachhaltige Sicherung des außerordentlich vielfältigen deutschen Fruchtsaftmarktes mit hunderten Unternehmen, von der regional agierenden Kelterei bis zum international aufgestellten Markenartikler."

Apfelsaft zählt zu den Lieblingssäften der Verbraucher

Apfelsaft ist in Deutschland nach wie vor einer der Lieblingssäfte der Verbraucher. Im Jahr 2022 lag der Pro-Kopf-Konsum bei 5,4 Litern Apfelsaft und 3,7 Litern Apfelsaftschorle. Apfelsaft ist deshalb für die rund 300 heimischen Fruchtsafthersteller eines der wichtigsten Produkte im Sortiment.

Teilen

WEITERE ARTIKEL

21.11.2024
Unwetterwarnung wegen starken Schneefalls in Teilen Bayerns
Nach einigen Tagen mit leichten Schneefällen dürfte es in manchen Landesteilen deutlich mehr Weiß geben als zuvor. Der Deutsche Wetterdienst warnt deshalb vor allem in zwei Regionen vor Gefahren.
04.09.2023
Der größte reisende Circus der Welt ist zurück
Circus Krone: Magische Manege und Tiere am Hausberg in Garmisch-Partenkirchen
08.08.2023
Nachts im Skyline Park
Bayerns größter Freizeitpark verwandelt sich in eine magische Welt
21.11.2023
Ex-Biathlon-Star Neuner: Schaue manchmal noch beim Kochen
Die frühere Weltklasse-Biathletin Magdalena Neuner gibt in einem Interview persönliche Einblicke. Sie verrät, was die Kinder sagen, wenn die Sportart ihres Herzens läuft.
21.06.2023
Werbefinanziert
Sinkende Energiepreise: Gassparen und mildes Wetter bringen Entlastung
Stabilisierung der Versorgungslage und Fortschritte bei LNG-Lieferungen führen zu günstigeren Preisen für Gas und Strom
18.01.2024
Gender Pay Gap 2023: Frauen verdienten pro Stunde 18 % weniger als Männer
Unbereinigter Gender Pay Gap im vierten Jahr in Folge unverändert bei 18 % Bereinigter Gender Pay Gap bei 6 %