Wie Familien den Smartphone-Frieden hinkriegen.

Daddeln, swipen, liken: über die Gefahren einer übermäßigen Smartphone-Nutzung aufzuklären, war eines der großen Themen des gestrigen Internationale Safer Internet Days.

Lesedauer 4 Minuten
Quelle: ro/Marion Jetter
08.02.2023

Am 7.Februar feierte der "Safer Internet Day“ sein 20-jähriges Jubiläum. Der internationale Aktionstag stand dieses Jahr unter dem Motto „Together for a better internet“ – also „Gemeinsam für ein sicheres Internet.“ Denn dass dies oft alles andere als sicher ist und von Kindern und Jugendlichen deutlich länger genutzt wird, können Kinderärzte, Medienexperten und Eltern gleichermaßen und besorgt bestätigen. 

111 Minuten sind es, die Kinder und Jugendliche pro Tag durchschnittlich mit Handy oder Tablet verbringen. Die Online-Zeit steigt mit dem Alter stark an: So verbringen Jugendliche ab 13 Jahren über zwei Stunden im Netz, 13- bis 15-Jährige 2 Stunden und 20 Minuten, 16- bis 18-Jährige 2 Stunden und 46 Minuten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Klar wachsen sie, anders als wir, ganz selbstverständlich mit Smartphone und Internet auf. Trotzdem ist es wichtig, ihnen gewissen Grenzen aufzuzeigen, die Nutzungsdauer zu minimieren und auch für Gefahren wie Cybermobbing zu sensibilisieren.

Messenger- und Streaming-Dienste am beliebtesten

Die meiste Zeit verbringen Kinder und Jugendliche mit Chatten oder Video-Streaming. So verschicken 86 Prozent zumindest gelegentlich Chat-Nachrichten und schauen Filme, Serien und Co. (83 %) im Netz. 71 Prozent hören Radio oder Musik und 69 Prozent suchen Informationen für Schule oder Ausbildung. 6 von 10 spielen Online-Games (61 %). Die große Beliebtheit von Videos und Streaming zeigt sich in der Plattformnutzung: Über alle Altersgruppen hinweg dominiert das Videoportal YouTube. So nutzen 82 Prozent der 10- bis 18-Jähri-gen zumindest ab und zu die Internetseite oder App.  Mit großem Abstand folgt Instagram. Auf dieser sozialen Plattform ist etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) aktiv.

Wie viel ist noch normal?

Aufmerksam sollten Eltern werden, wenn das Kind eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften zeigt:

  • Das Kind sitzt am liebsten allein zu Hause in seinem Zimmer mit dem Smartphone.
  • Ihr Kind trifft sich immer weniger mit Freunden.
  • Das Interesse an Hobbys beziehungs-weise anderen Freizeitaktivitäten erlischt.
  • Echte Kontakte werden immer  mehr durch Kommunikation über das Handy ersetzt.
  • Das Smartphone wird nicht mehr aus der Hand gelegt und ist auch in unpassenden Situationen unentbehrlich, zum Beispiel am Esstisch. 
  • Ein Handyverbot löst regelrechte Verzweiflung aus.
  • Der Versuch, den Konsum einzuschränken, scheitert immer wieder.
  • Eine objektive Einschätzung des tatsächlichen Handykonsums ist nicht mehr möglich.
  • Die Leistungen in der Schule werden schlechter.
  • Ihr Kind ist ständig übermüdet.

Gesunde Balance: Gemeinsam aus der digitalen Stressfalle

  • Stellen Sie gemeinsam Regeln auf und legen zusammen in der Familie fest, wie viel Zeit des Tages und wann beziehungweise wann nicht das Smartphone benutzt werden darf.
  • Die Hausaufgaben werden ohne Handy erledigt, da man sonst abgelenkt ist, was dazu führt, dass die Aufgaben nicht vollständig und unordentlich gemacht werden.
  • Schlafenszeit ist handyfreie Zeit!  Das Smartphone am Bett stört den Schlaf und ist gesundheitsschädlich.
  • Vereinbaren Sie einen handyfreien Familientag, zum Beispiel den Sonntag! Das gilt natürlich für alle Familienmitglieder. Planen Sie gemeinsame Ausflüge.
  • Halten Sie diese Regeln schriflich fest und lassen Sie sie von allen unterschreiben.
  • Seien Sie ein gutes Vorbild. Eltern, die selbst viel Zeit mit dem Handy verbringen, werden es schwer haben, ihre Kinder davon zu überzeugen, anderen Aktivitäten nachzugehen. 
  • Bei allen Regeln sollte die Handynutzung aber auch nicht überreguliert werden. Zu strenge Verbote lösen meist nur Widerstand aus.
  • Es ist wichtig, die Kinder dazu anzuleiten, einen verantwortungsbewussten und achtsamen Umgang mit ihren Smartphones zu lernen.
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