Hausbesichtigung vor dem Wechsel zur Wärmepumpe
Warum es wichtig ist, das Haus vor einer Heizungssanierung zu begutachten
Quelle: ro/ Carolin Neumeyer/Wechner Wärmepumpen
„Wir möchten unser Haus auf eine Wärmepumpe umrüsten. Mit welchen Kosten müssen wir rechnen?“
Eine solche Frage kann nicht pauschal in ein paar Sätzen und mit einer Zahl beantwortet werden. Alte Heizung raus, neue Heizung rein. So leicht geht es leider nicht. Diese Frage pauschal zu beantworten, ist genauso schwer wie die Frage: „Wie viel kostet ein Auto?" Eine Heizungssanierung in einem Bestandshaus muss immer individuell betrachtet werden. Jedes Haus ist anders, ebenso hat jeder Eigentümer eine andere Vorstellung, was warm für ihn bedeutet. Ein Wärmepumpenaustausch für ein Einfamilienhaus kann daher von 18.000 EUR bis zu einer Kernsanierung in Höhe von 60.000 € kosten.
Vorneweg: Es gibt nur wenige Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland, die sich überhaupt nicht für eine Wärmepumpe eignen. Um aber eine fachlich saubere Einschätzung gewährleisten zu können, erstellen wir ein Angebot für eine Heizungssanierung nur nach einem ausführlichen Beratungsgesprächs inklusive einer Begutachtung des Hauses vor-Ort.
Folgende Fragen werden wir schon als Vorbereitung für das Gespräch stellen
- Welche Heiztechnik haben Sie momentan? Verfügen Sie über Fußbodenheizung und / oder Heizkörper?
- Besitzen Sie oder planen Sie eine Photovoltaikanlage, Solaranlage oder haben Sie einen Kachel- oder Schwedenofen? Diese Angaben sind für uns wichtig, um eine einwandfreie Einbindung ins System zu gewährleisten.
- Die wichtigste Frage aber lautet: Wie hoch ist die Vorlauftemperatur der bestehenden Heizung? Wie Sie die Vorlauftemperatur ermitteln können, haben wir einem vorherigen Podcast erklärt.
Um nun die genauen Kosten für eine Heizungssanierung zu ermitteln, werden wir folgende Fragen im Beratungsgespräch vor-Ort klären:
- Welche Wärmequelle (Wasser, Erde, Luft) soll die Wärmepumpe speisen? Luftwärmepumpen sind meistens etwas günstiger in der Gesamtinvestition, da die Kosten für die Erschließung des Erdreichs oder des Grundwassers entfallen.
Erd- und Wasser-Wärmepumpen sind teurer in der Anschaffung, aber effizienter im Betrieb.
- Welche Komponenten von Ihrem bestehenden System können verwendet werden?
- Welche Heizkörper können noch verwendet werden?
- Ist eine Umrüstung von Heizkörper auf Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung sinnvoll bzw. notwendig?
- Wie groß muss die Wärmepumpe dimensioniert sein? Dies hängt einerseits von dem Wärmebedarf des Hauses ab. Dabei sind die Größe der beheizten Wohnfläche, die Dämmwerte und die notwendige Vorlauftemperatur einzubeziehen. Sprich ein Haus von 1970 ungedämmt mit 200 qm Wohnfläche benötigt mehr Leistung als ein Haus von 1990 mit gedämmtem Dach.
Die exakte Dimensionierung der Wärmepumpe spielt für die Lebensdauer eine entscheidende Rolle (siehe Artikel „Von welchen Faktoren hängt die Lebensdauer einer Wärmepumpe ab?“).
Fazit: Unser Anspruch ist es, das Heizsystem so auf die individuellen Begebenheiten des jeweiligen Hauses sowie dem persönlichen Wärmeempfinden anzupassen, dass die Wärmepumpe in einem wirtschaftlich sinnvollen Rahmen und mir einem guten Gefühl der Bewohner betrieben werden kann. Da es hierbei viele Komponenten zu beachten gilt, sollte unbedingt ein Fachbetrieb angefragt werden, der schon ausreichend Erfahrungen im Planen und Installieren von Wärmepumpen in Bestandshäusern hat.