© pixabay
Bild © pixabay

Landkreis Garmisch-Partenkirchen will Wölfe loswerden

Landrat Anton Speer reicht den Antrag ein

Lesedauer 2 Minuten
Quelle: dpa
15.03.2023

Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) 

Der Landkreis Garmisch Partenkirchen will sich mehrerer Wölfe entledigen. Er habe bei der Regierung von Oberbayern beantragt, die sogenannte Entnahme der Wölfe zu genehmigen, sagte Landrat Anton Speer (Freie Wähler) am Mittwoch auf Anfrage. Für die Tiere könnte das den Abschuss bedeuten. Davor hatten mehrere Medien berichtet.

Speer sagte, im Landkreis lebten inzwischen vier Wölfe. Nun befürchtet er eine Rudelbildung. Die sesshaften Wölfe gefährdeten die Almwirtschaft mit ihrer wichtigen Bedeutung für Arten- und Biotopschutz, begründet der Landrat seinen Antrag. Viele Landwirte würden die Weiden unter diesen Umständen aus Sorge um ihre Tiere nicht mehr bewirtschaften.

Laut Landesamt für Umwelt sind im Landkreis zuletzt drei verschiedene Wölfe nachgewiesen worden. Die Kriterien für eine sogenannte Standorttreue erfüllt allerdings keines der Tiere. Dafür müssten über ein halbes Jahr immer wieder Nachweise erfolgen.

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) kritisierte, der Vorstoß Speers sei keine echte Konfliktlösung. «Der Wolf ist über europäisches Naturschutzrecht geschützt und daher ist ein Abschuss so einfach nicht möglich», sagte der Landesbeauftragte Martin Geilhufe der dpa. Das habe sich auch vergangenes Jahr gezeigt, als der BN erfolgreich gegen den Abschuss eines Wolfs in Traunstein geklagt habe.

Unterstützung bekommt Landrat Speer dagegen vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern. «Es ist sehr problematisch vor Beginn der Almsaison, wenn in der Region mehrere Wölfe unterwegs sind», sagte Geschäftsführer Hans Stöckl. Vor allem Schafe seien in Gefahr. Aber auch Rinder könnten angegriffen werden und auf der Flucht abstürzen.

Die oberbayerischen Almbauern blicken dabei auch nach Tirol, wo die Landesregierung im Februar einen Vorstoß zum leichteren Abschuss von Wölfen machte. «Wie in Tirol brauchen wir ein Verfahren, dass die Entnahme bei einer Bedrohung oder bei Übergriffen beschleunigt und erleichtert», sagte Stöckl.

Wie eine mögliche Entnahme der Wölfe ablaufen könnte, ist noch nicht geklärt. Das müsse man mit Experten besprechen, sagt Speer. In der Regel bedeutet eine Entnahme den Abschuss.

Die Regierung von Oberbayern prüft den Antrag derzeit. Zu Ergebnis und Dauer äußerte sich die Behörde nicht. Der Antrag beinhaltet nicht nur die Erlaubnis zur Entnahme der bekannten Wölfe, sondern auch alle «zukünftig durch- oder zuwandernden Wölfe allgemein», wie ein Sprecher erklärte.

Themen
Teilen

WEITERE ARTIKEL

11.05.2023
Im Einklang mit der Natur
Kreislaufwirtschaft bei Holzwerkstoffen spart wertvolle Ressourcen ein
03.07.2023
Weisse Nacht 2023 war ein voller Erfolg
Jung und alt feiern gemeinsam
20.03.2023
Heute ist Weltglückstag!
In Finnland sind die Menschen weltweit am glücklichsten. Deutschland landet auf Rang 16. Doch was macht eigentlich glücklich? 5 spannende Erkenntnisse der Glücksforschung.
31.05.2023
Werbefinanziert
Sinkende Energiepreise: Lohnt sich ein Wechsel des Energieanbieters?
Warum die Preise fallen und wie Verbraucher von einem Anbieterwechsel profitieren können
01.09.2023
Das erwartet Sie im September
Preiserhöhungen, Online-KFZ-Zulassungen und mehr
20.03.2023
Von Job-Speed-Dating bis Live-Radio: Riesiger Andrang bei Weilheimer Ausbildungsmesse.
In der neuen Berufsschule in Weilheim fand am Samstag die Ausbildungsmesse statt. Das Interesse der jungen Menschen war enorm und auch Radio Oberland war LIVE vor Ort.