Welttag der sexuellen Gesundheit
Aufklärung und Schutz im Fokus
Quelle: ro / Caro Neumeyer
Am 4. September 2023 findet der Welttag der sexuellen Gesundheit statt, der von der "World Association of Sexual Health" ins Leben gerufen wurde. Das diesjährige Motto "Consent" betont die Bedeutung von Einvernehmen in sexuellen Begegnungen und die Notwendigkeit, sich selbst und andere darüber aufzuklären, was Consent bedeutet, wie man es ausdrückt und erhält. Darüber hinaus wird die Autonomie und die Entscheidungsfreiheit jedes Einzelnen in sexuellen Angelegenheiten betont, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderen Faktoren.
Tabuthemen brechen: Die Kommunikation über sexuell übertragbare Krankheiten
Laut einer Studie zur "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" (GeSiD) fällt es vielen Menschen in Deutschland immer noch schwer, sexuell übertragbare Krankheiten mit ihren Partnern zu besprechen. Weniger als die Hälfte der Menschen in festen Beziehungen spricht vor dem ersten Sex über Themen wie AIDS oder andere sexuell übertragbare Infektionen. Männer sind laut der Statistik in dieser Hinsicht noch zurückhaltender als Frauen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist besonders auf die Verbreitung von Chlamydien, einer bestimmten Art von Bakterien, hin. Diese sind vor allem unter jungen Menschen eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Der beste Schutz vor dieser Infektion, die Entzündungen der Harnröhre, des Genitaltrakts und des Enddarms verursachen kann, sind laut BzGA Kondome. Wichtig ist dabei, dass die verwendeten Kondome gut passen.
Schutz vor HPV: Die Impfung als Prävention
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) nutzt den Welttag der sexuellen Gesundheit, um die HPV-Impfung bei Eltern und Kindern bekannter zu machen. Die Impfung zielt auf den Schutz vor sogenannten humanen Papillomviren (HPV) ab, die verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Peniskrebs, Mund- und Rachenkrebs verursachen können.
Einige Fakten zur HPV-Impfung:
- HPV wird sexuell übertragen und kann verschiedene Krebsarten verursachen.
- Die Impfung zielt darauf ab, die Belastung durch HPV-assoziierte Tumore zu reduzieren.
- Die Impfung wird in Deutschland seit 2007 für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen und seit 2018 auch für Jungen in diesem Alter.
- Derzeit wird keine Auffrischimpfung empfohlen.
- Das Impfschema umfasst zwei Dosen im Abstand von mindestens fünf Monaten (bei kürzerem Abstand sind drei Dosen erforderlich).
Der Welttag der sexuellen Gesundheit erinnert uns daran, wie wichtig Aufklärung, Kommunikation und Prävention in Fragen der sexuellen Gesundheit sind. Indem wir Tabus brechen und uns über diese Themen informieren, können wir dazu beitragen, dass sexuelle Beziehungen sicherer und gesünder werden.