Greift die Energiepreisbremse auch bei der Wärmepumpe?
Welche Auswirkungen hat die Energiepreisebremse auf die Nutzer einer Wärmepumpe
Quelle: Dominik Detert
Vieles bei uns ist teurer geworden, zum Beispiel auch der Strom. Deswegen setzen viele Menschen auf eine alternative Methode, um sich selbst und vor allem unabhängig zu versorgen. Eine Möglichkeit ist hierbei ein Heizsystem mit einer Wärmepumpe.
Jetzt hat die Politik die Strom- und Gaspreisbremse auf den Weg gebracht. Die gilt seit Anfang des Jahres und damit werden 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs auf 40ct/kWh gedeckelt. Aber was bedeutet das für die Nutzer einer Wärmepumpe? „Eigentlich werden die Personen, die ein klimaneutrales Heizsystem haben dafür bestraft. Es wird nämlich nicht differenziert betrachtet“ – so Anna Barnickel von WECHNER Wärmepumpen GmbH aus Peiting. Hier greift nämlich die gleiche Bremse und es wird nicht differenziert zwischen „Strom, den ich zum Handyladen benötigen“ und „Strom, den die Wärmepumpe zieht“.
Ich habe erst seit kurzem eine Wärmepumpe - was kann ich tun?
Wer jetzt erst kürzlich eine Wärmepumpe erworben hat, hätte dadurch ein Problem. Denn der aktuelle Stromverbrauch mit Wärmepumpe liegt deutlich über dem Vorjahresverbrauch ohne Wärmepumpe. Um diese Benachteiligung zu verhindern, setzten sich Vertreter aus Politik und der Branche zusammen und erarbeiteten eine Lösung. Die sieht folgendermaßen aus: Die Netzbetreiber müssen die Jahresverbrauchsprognose für Wärmepumpen-Kunden anpassen. Nachdem der Betreiber sowieso grundsätzlich über die Neuanschaffung informiert werden muss, kann damit gleich die Prognose korrigiert werden.
Lohnt sich aktuell überhaupt eine Wärmepumpe?
Trotz der Strompreisbremse ist die Investition in die „grüne Heiztechnologie“ weiterhin lohnenswert, so die Experten. Nicht nur mit Blick auf den Klimaschutz, sondern auch wirtschaftlich betrachtet ist eine Wärmepumpe auf lange Sicht eine gute Wahl. Die aktuellen Energiepreisbremsen deckeln den Strom auf einem hohen Niveau. Vergleicht man Strom- und Gaspreise ohne dieses Werkzeug mit den Betriebskosten, fällt das Urteil zugunsten einer Wärmepumpe aus.
Grob lässt sich sagen: Investitionen in eine neue Heizanlange sind auf 15-20 Jahre ausgelegt. Die Preisdeckelungen gelten nur bis Anfang 2024. Auf lange Frist zeigt sich bei den Betriebskosten eine deutliche Verschiebung zugunsten der grünen Technologie.
Zudem ist auch ein schrittweises Verbot von Gas- und Ölheizungen geplant. Dadurch sollen Verbraucher angeregt werden, auch erneuerbare Energien umzusteigen.
- Förderprogramme: Der Staat belohnt den Umstieg auf Wärmepumpen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude fördert den Einsatz von Wärmepumpen mit bis zu 40 Prozent.
- CO2-Steuer: sie soll bis 2026 auf 55 Euro pro Tonne steigen. Das würde bei Gas und Heizöl für einen Anstieg von 1,3 Cent pro kWh Gas und 17,4 Cent pro Liter Heizöl führen.
- Gebäudeenergiegesetz: Damit wird ein Mindeststandard für die Energieeffizienz von Gebäuden und erneuerbaren Energie vorgeschrieben.
- Forschung & Entwicklung: Der Bund investiert um die Effizienz von Wärmepumpen zu verbessern und den Anwendungsbereich zu vergrößern.
Generell gilt die Wärmepumpe als die zukunftsweisende Heizungslösung. Effizient, umweltfreundlich und unabhängig von fossilen Brennstoffen. Aufgrund der steigenden Nachfrage verlängern sich aber auch die Lieferzeiten. Die liegen inzwischen schon bei fast einem Jahr.