Luft-Wärmepumpe im Garten | © shutterstock/klikkipetra
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Wasser, Luft oder Erde?

Wärmepumpen gelten als Effizienzwunder und als die Heiztechnik der Zukunft. Doch gibt es Unterschiede?

Lesedauer 4 Minuten
Quelle: ro/Marion Jetter
08.03.2023

Das Thema ist aktueller denn je: um fossile Brennstoffe zu ersetzen, wird die Wärmepumpe als Erstes genannt. Und das nicht ohne Grund: Sie ist, wenn die Voraussetzungen stimmen, eine mittlerweile ziemlich ausgereifte Technik, um umweltschonend Wärme für Heizung und Warmwasser zu erzeugen. Ungefähr drei Viertel der dafür benötigten Energie entzieht die Wärmepumpe der Umwelt – wahlweise der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser. Für den Rest benötigt die Wärmepumpe Strom. Und wie viel das ist, bestimmt die Effizienz und macht die verschiedenen Systeme untereinander vergleichbar.

Luft-Wasser-Pumpen sind die Nummer eins

Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg im Jahr 2022 laut Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) auf 236.000 Geräte und damit um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei dominieren die Luft-Wasser-Wärmepumpen weiter den Markt. „Von den 236.000 Heizungswärmepumpen waren 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpen, das sind 61 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr.“ so der BWP. Das liegt vor allen daran, dass sie im Vergleich zu den anderen Systemen günstiger und weniger aufwändig zu installieren sind. Und sie können nahezu überall umgesetzt werden.

In Sachen Effizienz können es die Luft-Wärmepumpen mit den Erd- und Grundwasserpumpen allerdings nicht aufnehmen. „Sie sind verbrauchen 20 bis 30 Prozent mehr Strom als Wasser- oder Erdreichanlagen.“ so Max Barnickel von WECHNER Wärmepumpen GmbH aus Peiting. Was noch hinzukommt: Da die Luft nur wenig Energie enthält, müssen die Ventilatoren der Anlage große Luftmengen am Wärmetauscher vorbeiführen. Das verursacht Geräusche, die unterschiedlich laut ausfallen. Daher spielen richtige Planung und der Aufstellort eine wichtige Rolle für den Schallschutz.

Grundwasser-Wärmepumpen arbeiten am effizientesten

Am meisten Wärme pro Kilowattstunde Strom können Grundwasser-Wärmepumpen liefern. Sie nutzen das Grundwasser als Wärmequelle, das auch im Winter selten kälter als 10 Grad Celsius ist. Dadurch können diese Systeme vergleichsweise effizient arbeiten. Nachteil ist aber ein relativ hoher Aufwand: „Sie müssen zwei Brunnen bohren lassen: Aus einem wird das Wasser zum Wärmetauscher der Heizung geführt (Förderbrunnen bzw. Saugbrunnen). Durch den anderen fließt es zurück ins Grundwasser (Schluckbrunnen).“ so Max Barnickel. Und einfach so geht das leider auch nicht. Die Brunnenbohrungen sind genehmigungspflichtig und nicht überall erlaubt. In Wasserschutzgebieten kann die Genehmigung zum Beispiel verweigert werden.

Erdwärmepumpe im Neubau am besten umzusetzen

Erdwärmepumpen können zwar nicht die Spitzenwerte von Grundwasserwärmepumpen erreichen, arbeiten aber auch sparsam. Max Barnickel: „Denn die Temperaturen im Erdreich sind in den Wintermonaten ebenfalls nicht besonders niedrig und schwanken jahreszeitlich kaum.“ Um dem Erdboden Wärme abzugewinnen, kann entweder bis zu 100 Meter in die Tiefe gebohrt werden, oder es werden großflächig Kollektoren oberflächennah auf großen Flächen vergraben. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wärme ein Haus braucht, desto tiefer muss gebohrt werden oder desto mehr Fläche muss aufgegraben werden. Und das ist natürlich einfacher, wenn noch kein Garten angelegt oder bereits eingewachsen ist.

Fazit: Wärmepumpe im Sommer effizienter und idealerweise im Neubau

Eine Wärmepumpe ist umso effizienter, je geringer die Temperaturdifferenz ist. Im Hochsommer bei 25 Grad im Schatten ist es mehr als clever, das Badewasser mit einer Wärmepumpe auf 30 Grad zu erhitzen. Im Winter bei Minusgraden ist es schon um ein Vielfaches aufwendiger, diese 30 Grad zu erreichen und noch schwerer, bis zu den 55 Grad, die man für eine alte Gebäudeheizung braucht. Dieser Aspekt gilt für alle Wärmepumpensysteme. Ebenso wie die Tatsache, dass eine Installation im Neubau natürlich am besten umzusetzen ist. Denn hier können von Anfang an Heizkörper, Dämmung und Technik in der passenden Art und Weise eingeplant werden. Egal, ob es eine Tiefenbohrung für Erdwärme sein soll, viele Quadratmeter Kollektoren oberflächennah im Garten vergraben werden müssen oder der Standort für den nicht ganz lautlosen Kollektor einer Luftwärmepumpe geplant wird.

 

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