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Die Lage im Iran

Lesedauer 3 Minuten
Quelle: ro/Anna Try
14.11.2022

Seit mehr als acht Wochen demonstrieren die Menschen im Iran für ihre Rechte. Und das Mullah-Regime, so wird die amtierende Regierung genannt, das geht brutal gegen Demonstrierende vor. Der Auslöser der aktuellen Proteste war der Tod der 21-jährigen Mahsa (Masa) Amini. Sie verstarb, wohl durch Polizeigewalt, weil sie ihren Hidschāb, also ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit nicht korrekt getragen haben soll. Wir wollen das Thema Iran tiefer beleuchten und dafür haben wir mal die wichtigsten Dinge zusammengefasst.

Die Regierung

Die zentrale Machtposition im Staat wird mit dem religiösen Führer als oberstem Rechtsgelehrten besetzt. Er wird auf Lebenszeit ernannt, und zwar vom sogenannten Expertenrat. Der religiöse Führer hat das letzte Wort in allen staatlichen Angelegenheiten. Er steht unter anderem dem Nationalen Sicherheitsrat vor und kann den Staatspräsidenten absetzen. Seit dem 1. April 1979 ist der Iran eine Islamische Republik. Der Islam ist Staatsreligion, das heißt, dass sich die Regeln und Gesetze des Landes nach dem Islam richten. Es gilt mit der Scharia ein strenges islamisches Rechtssystem mit harten Strafen. Außerdem gibt es im Iran keine Meinungs- oder Pressefreiheit.

Frauen im Iran

1983 wurden strenge Kleidungsvorschriften im Iran zum Gesetz. An diese müssen sich alle Frauen halten. Sie müssen ihre Haare mit einem Tuch bedecken und eine lange Jacke, die mindestens bis zu den Knien reicht, tragen. Unter dieser müssen Frauen eine Hose oder einen langen Rock tragen, damit der Körper bis zu den Knöcheln bedeckt ist. Die Arme müssen bis über die Ellenbogen bedeckt sein, nichts darf eng am Körper liegen. Darüber hinaus gelten für Frauen unter anderem folgende Regeln: Frauen dürfen sich nicht scheiden lassen, sie erhalten weniger Erbe als Männer. Die Aussagen von Frauen vor Gericht gelten nur, wenn eine zweite Zeugin sie bestätigen kann und Männer dürfen ihren Frauen untersagen, arbeiten zu gehen.

Proteste

Die Menschen im Iran kämpfen schon seit Jahrzehnten für ihre Freiheit und gegen Korruption, Vetternwirtschaft und vieles mehr. Und in der aktuellen Protestwelle, die vor allem durch Mahsa Aminis Tod die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich gezogen hat, geht es für die Menschen im Iran um alles. Viele sagen, dass sie bereit sind für die Freiheit zu Sterben, denn so, wie sie jetzt leben geht es für sie nicht weiter. Das Regime geht brutal gegen Demonstrierende vor. Amnesty International schreibt auf seiner Homepage, dass sie im Rahmen der aktuellen Aufstände bereits mehr als 200 Todesfälle dokumentieren konnten, darunter 30 Minderjährige und Kinder. Die tatsächliche Zahl der Getöteten soll jedoch um ein Deutliches höher liegen, heißt es weiter. Die Menschen im Iran protestieren und sie wollen, dass die Welt sie sieht und sich die PolitikerInnen der anderen Länder klar gegen die Mullah-Regierung positionieren. Die Menschen wollen nach über 40 Jahren endlich frei sein und dafür setzten sich gerade unglaublich viele Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder ein.

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