Häusliche Gewalt im Jahr 2022
Die Zahlen steigen
Quelle: ro/ Marina Meirich
Die Zahlen
Das Bundeskriminalamt, kurz BKA, hat die Zahlen für häusliche Gewalt im Jahr 2022 veröffentlicht. In Deutschland gab es 240.547 registrierte Opfer, damit ist die Zahl um 8,5 % gestiegen.
Neben körperlicher zählt dazu auch psychische Gewalt wie Drohung, Stalking oder Nötigung.
Die Mehrzahl der Opfer, etwa 70 %, sind Frauen, jedoch gibt es auch häusliche Gewalt gegenüber Männern. Diese ist allerdings immer noch ein Tabu-Thema. Generell ist die Dunkelziffer laut Schätzungen hoch, denn viele Betroffene erstatten aus Angst oder Scham keine Anzeige.
Unter häusliche Gewalt fällt sowohl die Gewalt in Partnerschaften als auch zwischen Familienmitgliedern, z.B. Eltern und Kind. Pro Tag werden 430 Fälle von partnerschaftlicher Gewalt aufgenommen. Betroffen sind dabei zu 80 % Frauen, 78 % der Täter sind männlich.
Anlaufstellen
Im Oberland gibt es verschiedene Hilfsangebote, für Opfer und Täter.
Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt der SkF e.V in Murnau: SkF Murnau
Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche und Familien der Caritas in Garmisch-Partenkirchen: Caritas
Opferhilfe Weißer Ring e.V. in Bad Baiersoien: Weißer Ring
Fachstelle Täter*innenarbeit häusliche Gewalt in Weilheim: Fachstelle Täter*innenarbeit
Frauenhaus, Frauen helfen Frauen e.V. in Wolfratshausen: Frauen helfen Frauen
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Hilfetelefon
Teelefonseelsorge unter der Nummer 0800 1110111 oder 0800 1110222
Im Falle einer akuten Bedrohung können sich Betroffene an die Polizeidienststellen im Landkreis wenden oder die 110 wählen.
Wie Opfern geholfen werden kann
Wer Personen kennt, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, kann zum Einen Mut machen, zuhören und Hilfsbereitschaft zeigen. Außerdem kann es hilfreich sein, auf die entsprechenden beratungsstellen aufmerksam zu machen. Falls eine akute gefährliche Situation beobachtet wird oder eine Bedrohung bekannt ist, sollte die Polizei oder das Jugendamt benachrichtigt werden.
Ein Zufluchtsort für Betroffene ist auch das Frauenhaus in Murnau. Wir haben mit Sozialpädagogin Tina Hack gesprochen. Sie arbeitet dort seit mehreren Jahren als Beraterin und Betreuerin. Außerdem kümmert sie sich um die Ehrenamtlichen, die eine wichtige Rolle im Frauenhaus spielen. Mehr Info und das ganze Gespräch gibt es hier: