© Unsplash / Jorik Kleen

Ein-Euro-Radlticket startet - aber mit vielen Einschränkungen

Lesedauer 3 Minuten
Quelle: dpa/lby
29.11.2023

Das angekündigte Ein-Euro-Ticket für Fahrräder im bayerischen Schienennahverkehr startet nun am 10. Dezember - allerdings mit zahlreichen Einschränkungen. Das teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) am Mittwoch in München mit.

Ein Euro pro Fahrt kostet dann die Mitnahme eines Fahrrads in Regionalzügen und S-Bahnen in Bayern - egal wie weit, egal wie oft man umsteigen muss. Es gibt jedoch viele Ausnahmen, was einzelne Strecken, bestimmte Tage und Uhrzeiten angeht.

Einige Strecken sind von der Nutzung ganz ausgeschlossen, darunter die touristisch stark frequentierten Linien südöstlich von München: über Rosenheim nach Salzburg, nach Kufstein sowie nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries. Ebenfalls nicht gültig ist das Ticket im Regionalexpress zwischen München und Nürnberg, zwischen Memmingen und Hergatz sowie auf der Linie von München nach Hof und Furth im Wald.

Auch für Fahrten innerhalb eines Verkehrsverbundes gelten erst einmal weiterhin nur die Ticketangebote des jeweiligen Verbundes. «Zusammen mit den Verbünden und den Eisenbahnverkehrsunternehmen strebt der Freistaat jedoch an, dass das Ticket bis zum Sommer 2024 auch für Zugfahrten innerhalb von Verkehrsverbünden anwendbar sein wird», hieß es in der Mitteilung der BEG. Zudem solle evaluiert werden, inwieweit Gültigkeitseinschränkungen gegebenenfalls reduziert werden könnten.

Tatsächlich gilt das Ticket von Montag bis Freitag erst ab 9.00 Uhr, also nicht in der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Vom 15. März bis 3. Oktober gilt es zudem an Freitagen nur zwischen 9.00 und 12.00 Uhr - weil die Züge an den Nachmittagen besonders voll seien, hieß es. An Wochenenden gibt es das neue Ein-Euro-Ticket nur im Winterhalbjahr, konkret im Zeitraum zwischen dem 4. Oktober und dem 14. März.

Erhältlich ist das neue Radlticket laut BEG an Fahrkartenautomaten sowie auf den Webseiten und in den Apps der Eisenbahnunternehmen.

Für Zeiten und Strecken, die außerhalb des Geltungsbereichs liegen, sollen Fahrgäste laut BEG weiterhin die bisherigen Tickets nutzen können, beispielsweise die Fahrrad-Tageskarte Bayern für 6 Euro.

«Der Start im Winter ermöglicht den Eisenbahnverkehrsunternehmen und uns, die Einführung als Testphase anzugehen», sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zum Start. Er kündigte bereits an, man wolle das Ticket in den nächsten Monaten «weiterentwickeln».

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) erklärte einerseits, man sei froh, dass ein erster Schritt gemacht werde, um die Radmitnahme zumindest zeitweise günstiger zu machen. Das eigentliche Ziel, die Radmitnahme zu vereinfachen und zuverlässiger zu ermöglichen, sei aber noch nicht erreicht - wegen der vielen Einschränkungen. Die Kapazitäten für Fahrräder in den Zügen müssten deutlich erweitert werden - und die anfangs noch nötigen Restriktionen für das Ticket müssten «baldmöglichst Schritt für Schritt aufgehoben werden».

Themen
Teilen

WEITERE ARTIKEL

09.05.2023
Immunstress in der Pollenzeit
Wie man eine normale Funktion des körpereigenen Abwehrsystems unterstützen kann
07.01.2025
München staut sich zur Arbeit
München war mal Stauhauptstadt. Inzwischen ist es in anderen Städten noch heftiger, dennoch verlieren Pendler viele Stunden im Auto. Zu bestimmten Zeiten staut es sich besonders.
17.03.2023
Finde deinen Traumberuf!
Am 18.März findet in der neuen Berufsschule Weilheim die Ausbildungsmesse statt. Egal ob Ausbildung, Praktikum oder duales Studium – hier gibt es spannende Infos und ein Azubi-Speed-Dating.
03.04.2025
«Zwei Maß und vielleicht ein Saures» – Lehmann vor Gericht
Bayerns früherer Ministerpräsident Günther Beckstein sagte einst, nach zwei Maß Bier könne man noch Auto fahren. Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann muss nun vor Gericht merken: So einfach ist das nicht.
08.07.2023
"WankUnplugged" 2023
Der Wank als Berg für traumhafte Konzerterlebnisse
13.10.2023
Jugendbefragung 2023 im Landkreis Weilheim-Schongau vorgestellt
Höheres Engagement in Vereinen bei kleinen Gemeinden als in Städten