Der Theaterverein "Treibhaus"
Ehrenamtliche Kultur aus Schongau
Quelle: ro/ Marina Meirich
Ohne Ehrenamt läuft's nicht. Das haben wir in unserer Podcast-Reihe "Ehrenamt im Oberland" schon gelernt. Dieses Mal reden wir über einen ehrenamtlichen Bereich, der oft übersehen wird: kulturelles Ehrenamt. Der Theaterverein "Treibhaus" aus Schongau stellt schon seit 10 Jahren regelmäßig kleinere und größere Vorstellungen auf die Beine. Wir haben mit den beiden Vorständen, Michael Boos und Maximilian Geiger, über die Organisation des Vereins, Geschichten aus den letzten Jahren und natürlich das aktuelle Festspiel "1493" gesprochen.
Wie und wann ist der Verein entstanden?
Den Verein „Treibhaus“ gibt es schon seit 10 Jahren. Damals hat sich eine Gruppe Schüler aus der Theater-AG, mit dabei Michael Boos und Maximilian Geiger, gefragt, wie es nach dem Abitur weitergeht. Weil sie nach dem Abschluss weiter zusammen Theater spielen wollten, haben sie kurzerhand einen Theaterverein gegründet. Das war im Jahr 2013 im Eulenspiegel, einer urigen Kneipe in Schongau. "Damals waren wir 7 Personen, so viele wie es für die gründung eines Vereins braucht", erzählt Michael Boos. Mittlerweile hat der Verein um die 80 Mitglieder aus allen Altersklassen.
Fun Fact: Benannt ist der Theaterverein übrigens nach der damaligen Theater-Lehrerin Frau Treib.
Wie funktioniert ein Ehrenamtlicher Theaterverein?
Viele Mitglieder von Treibhaus sind privat Freunde und treffen sich dementsprechend öfter. Aber manche sehen sich im Verein auch nur, wenn es gerade ein Theater zu planen oder zu proben gibt. Es wird aber nicht immer an Projekten gearbeitet, sodern zwischendurch gibt es auch längere Pausen, in denen sich die Vereinsmitglieder weniger sehen. Grundsätzlich will der Verein jedes Jahr mindestens ein Stück auf die Bühne bringen, manchmal kleinere und immer mal wieder auch größere wie das diesjährige Festspiel. Bis auf das jahr 2020 haben sie das auch geschafft, meint Michael Boos. Vor den Aufführungen treffen sich die Schauspieler regelmäßig und das Ehrenamt nimmt mehr Zeit ein, aber es ist auch nicht immer jedes Mitglied bei jedem Stück involviert. Das kommt auch auf die Größe des Stücks an, sagt Maximilian Geiger.
Nicht nur die Schauspieler machen das ehrenamtlich, auch bei den Aufführungen ist so gut wie alles vom Verein organisiert: von Werbung im vornherein über den Aufbau bis hin zur Abendkasse. Das ganze machen die Mitglieder von Treibhaus aus zwei Gründen gerne, meint Michael Boos: weil das Schauspielen zusammen mit Freunden Spaß macht und um die Kultur auch im ländlicheren Raum zu fördern und anzubieten.
„1493 – Schongau zwischen Blut und Freundschaft“
Zum 10-jährigen Jubiläum führt der Theaterverein dieses Jahr das Festspiel „1493 – Schongau zwischen Blut und Freundschaft“ auf. Das ist vom 2. Vorstand Maximilian Geiger selbst geschrieben.
Es ist ein historischer Krimi: Ein reicher Patrizier wird ermordet aufgefunden und der Hauptmann der Stadtwache muss den Fall aufklären. Dabei wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert und eine zweite Leiche taucht auf. Er muss aufpassen, dass seine Freunde nicht in Gefahr kommen. Alles weitere erfährt nur, wer zur Aufführung geht.
Das ganze Gespräch gibt es als Podcast auf Spotify: Podcast Theaterverein
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