Die Zukunft der Kältemittel in Wärmepumpen
Was Sie wissen sollten und was die Zukunft bringt
Quelle: ro/ Caro Neumeyer/ Wechner Wärmepumpen
In den letzten Monaten hat sich vermehrt Verwirrung und Unsicherheit über die Verwendung von Kältemitteln in Wärmepumpen ausgebreitet, insbesondere in Bezug auf das natürliche Kältemittel Propan (R290) und das derzeit verwendete Kältemittel R410A. Medienberichte stellen R410A sogar als massiv gesundheitsschädlich dar, was zu Verunsicherungen führt.
Die Firma Wechner Wärmepumpen aus Peiting möchte zunächst klarstellen, dass es derzeit kein Verbot des Kältemittels R410A gibt. Es gab zwar einen ersten Entwurf für die F-Gase Verordnung, in dem für 2025 und 2027 eine starke Einschränkung von R410A vorgeschlagen wurde, aber dieser Entwurf wird immer noch von Verbänden und Experten diskutiert.
Bestandsanlagen unter Schutz
Die gute Nachricht vorweg: Bestehende Anlagen, die R410A verwenden, würden unter Bestandsschutz fallen. Das bedeutet, dass das Kältemittel in diesen Anlagen nicht ausgetauscht werden müsste.
R410A: Nicht so schädlich wie oft dargestellt
Es ist wichtig zu betonen, dass das Kältemittel R410A bei weitem nicht den schädlichen Umwelteinfluss hat, wie dies häufig dargestellt wird. Tatsächlich hat R410A einige Vorteile:
- Es bietet ein breites Einsatzspektrum bei der Leistungsbandbreite der Kompressoren.
- Die Wärmepumpe mit R410A befindet sich im Haus, was die Aufstellung praktisch frei wählbar und flexibel macht (im Gegensatz zu Split-Systemen mit R290).
- Eine Freisetzung des Kältemittels erfolgt nur bei einer Leckage. Bei Wartung und Reparatur wird es nicht freigesetzt.
Propan (R290) als umweltfreundliche Alternative
Es ist jedoch unbestreitbar, dass Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel, wie Propan (R290), an Bedeutung gewinnen. R290 gilt als umweltfreundliches Kältemittel, hat ein geringeres Erderwärmungspotenzial (GWP3) und ermöglicht hohe Vorlauftemperaturen bei niedrigen Wärmequellentemperaturen. In Deutschland wird der Einbau einer Propan-Wärmepumpe daher mit zusätzlichen 5% gefördert.
Die Zukunft von Propan in Wärmepumpen
Angesichts dieser Entwicklungen arbeiten die Hersteller intensiv an Prototypen, die derzeit ausgiebig getestet und gemessen werden. Die Markteinführung von Propan-Wärmepumpen bei M-Tec ist für 2024 geplant.Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Propan leicht entzündlich ist und daher bestimmten Aufstellungsrichtlinien unterliegt. Derzeit ist eine Innenaufstellung, wie sie bei Splitanlagen üblich ist, praktisch nicht möglich. Dies umfasst Maßnahmen wie das Ausschließen des Einsickerns von Propan in Kellerräume oder Kanäle, das Vorhandensein eines Anfahrschutzes in der Nähe von Fahrzeugen und das Vermeiden von Zündquellen in unmittelbarer Nähe.