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Faire Preise für heimischen Honig

Lesedauer 3 Minuten
Quelle: ots
30.11.2023

Heute gehen in Paris französische Imkerinnen und Imker auf die Straße, um gegen billige Honigimporte zu protestieren. Die Preise für Importhonig liegen weit unter den Produktionskosten und ruinieren die heimischen Betriebe. Der Deutsche Imkerbund spricht den französischen Kolleginnen und Kollegen seine Solidarität aus und fordert faire Preise für Imkereien in der Europäischen Union.

Ruinöse Honigpreise

Auch in Deutschland und anderen Mitgliedstaaten berichten Imkerinnen und Imker, dass sie ihren Honig nicht mehr zu wirtschaftlichen Preisen an Zwischenhändler verkaufen können. Laut den französischen Kolleginnen und Kollegen werden ihnen nur noch Preise von unter zwei Euro pro Kilogramm angeboten. In der Folge drohen überall in der EU heimische Imkereien zu schließen. Damit würde jedoch auch die Bestäubungsleistung verlorengehen, die eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit spielt. Angesichts der Tatsache, dass die heimische Honigproduktion nicht ausreicht, um die hiesige Nachfrage zu stillen, sind solch niedrige Einkaufspreise für heimischen Honig nicht nachvollziehbar. Die Confédération paysanne demonstriert daher heute für Soforthilfen für die Imkerei und Mindestpreise für Importhonige. "Honige sollen nur zu einem Preis importiert werden, der mindestens dem Selbstkostenpreis des in Frankreich hergestellten Honigs entspricht", erklärt Caroline Nugues von der Confédération paysanne. "Es geht nicht darum, Honigimporte zu verbieten, sondern darum, den unlauteren Wettbewerb zu verhindern, dem die Imkerinnen und Imker derzeit ausgesetzt sind. Dies ist auch eine Gelegenheit für die Imker in den Exportländern, ebenfalls kostendeckende Preise bei ihren Händlern einzufordern."

Unterstützung für Anti-Dumping-Prozess

Im Kampf gegen billige Importe chinesischen 'Honigs' unterstützt der Deutsche Imkerbund zudem den ungarischen Imkerverband bei seinen Bemühungen, einen Anti-Dumping-Prozess gegen billige chinesische Honigimporte in der EU anzustrengen. Um einen solchen Prozess ins Rollen zu bringen, müssen die Antragsteller mindestens 25 % der EU-Honigproduktion repräsentieren. Sie müssen zudem natürlich Hinweise vorlegen, die einen entsprechenden Verdacht begründen. Den organisatorischen und finanziellen Aufwand hierzu trägt der ungarische Imkerverband.

Strafzölle von über 200 %

Strafzölle auf Honigimporte sind nicht ungewöhnlich: Die USA erheben bereits seit dem Jahr 2001 Strafzölle in Höhe von 221 % auf chinesischen 'Honig' aufgrund unfairer Praktiken. Diese wurden erst im September von der zuständigen Behörde als notwendig bestätigt. Außerdem wurden dort in diesem Jahr Strafzölle von bis zu 83 % auf Honige bestimmter Exporteure und Produzenten aus Argentinien, Brasilien, Indien und Vietnam aufgrund unfairer Handelspraktiken eingeführt.

Bestäubungsprämie

Als Hilfe für die heimische Imkerei hatte der Deutsche Imkerbund bereits vor längerer Zeit eine Bestäubungsprämie vorgeschlagen. Damit soll die Bestäubungsleistung der Imkerei als wichtige volkswirtschaftliche Leistung zur Sicherung der Ernährung honoriert werden. Auf unsere Initiative hin wurde ein entsprechender Antrag im September in den Bundestag eingebracht. Leider wurde dieser abgelehnt. Wir fordern die Politik auf, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken, um die heimische Imkerei zu unterstützen. Dabei sollten natürlich alle Imkerinnen und Imkern, die jährlich ihre Völkerzahlen melden, eine solche Prämie erhalten - denn gerade auch kleine Imkereien sichern durch ihre weite Verteilung eine flächige Bestäubung.

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