Oh Tannenbaum!
So finden Sie den richtigen Baum fürs Fest
Quelle: ro/Marion Jetter
Buschig, aber nicht zu ausladend, dicht, aber nicht stachelig – es ist gar nicht so leicht, den perfekten Christbaum zu finden.
Noch vor 50 Jahren, war es die Fichte, die mit Strohsternen und Lametta geschmückt, in den allermeisten Wohnzimmern stand. Aufgrund ihrer spitzen Nadeln wurde sie zeitweise von der edleren Blaufichte verdrängt, mittlerweile rangiert aber längst ein anderer Nadelbaum an der Spitze der beliebtesten Christbäume: die Nordmann-Tanne. Dies hat zunächst einmal einen praktischen Grund: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“ sagt der Volksmund. Doch es gibt einen weiteren Vorteil: die glänzenden Nadeln der Nordmann-Tanne bleiben auch in beheizten Räumen besonders lang am Zweig.
Wie das duftet
Wer am Weihnachtsabend echten Waldduft im Wohnzimmer haben möchte, sollte jedoch nach Rot- oder Blaufichte Ausschau halten. Beide verströmen einen harzigen Waldgeruch, ihre Nadeln stechen jedoch und sind daher für Familien mit kleinen Kindern nicht unbedingt zu empfehlen.
Kleine Christbaumkunde
1. Nordmann-Tanne: gerader Wuchs, weiche Nadeln, lange haltbar, relativ teuer.
2. Nobilis-Tanne: weiche, lange, blau schimmernde Nadeln, besonders lange frisch.
3. Blaufichte: spitzen Nadeln, starke Ästen, die auch schweren Schmuck tragen können.
4. Rotfichte: günstig, stumpfe Nadeln, starker Duft, verliert rasch die Nadeln.
Die richtige Größe
Machen Sie sich zu Hause bereits ein paar Gedanken, wie hoch der Baum ungefähr sein darf oder soll. So vermeiden Sie, dass er beim Fest mickrig in der Ecke steht oder kaum unter die Zimmerdecke passt. Auch die Breite des Baumes ist entscheidend: ärgerlich, wenn ständig gegen ausladende Äste gestoßen wird, Glaskugeln zu Boden fallen und Nadeln rieseln. Haben Sie einen Christbaum-Ständer? Dann auch diesen noch vorher checken. So wissen Sie, wie breit der Stamm unten mindestens sein muss, damit er Halt findet, und wie dick er höchstens sein darf, damit er leicht hineinpasst.
Frische erkennen
Ob ein Baum erst vor Kurzem geschlagen wurde, lässt sich an einer hellen Schnittfläche und glänzenden Nadeln erkennen. Zu Hause sollten Sie den Baum möglichst im Netz an einer sonnen- und windgeschützten Stelle im Freien aufbewahren. Um das Austrocknen zu verhindern, eventuell in einen Eimer Wasser stellen. Bringen Sie den Weihnachtsbaum erst ins Warme, wenn Sie ihn wirklich aufstellen wollen. Ab dann braucht er täglich rund einen Liter Wasser.
Bio-Christbaum – was steckt dahinter
Christbäume aus ökologischer Erzeugung, also ohne Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln gewachsen, kommen Umwelt und Klima zugute. Zu erkennen sind sie an den Qualitätszeichen der Bio-Verbände "Naturland" oder "Bioland" sowie am EU-Biosiegel oder dem FSC-Zertifikat für naturnahe Fortwirtschaft.
Nachhaltig aus der Region
Wer einen Baum aus Bayern kaufen möchte, kann sich beim Verein der Bayerischen Christbaumanbauer (www.bayerische-christbaumanbauer.de) informieren. Hier gibt es jede Menge heimische Anbieter, einige - wie beispielsweise Tannen Geiss in Peiting - bieten Christbäume sogar zum Selbstschlagen an. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie!
Trend: Weihnachtsbäume im Topf
Haben Sie sich überlegt, einen Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen, um ihn später ins Freie zu pflanzen? Dann bedenken Sie bitte: die meisten dieser erhältlichen Bäume sind nicht im Topf gezogen, sondern ausgestochen und umgepflanzt worden. Dass sie dann verlässlich Wurzeln bilden, vor allem wenn sie aus der warmen Stube in den frostigen Boden gepflanzt werden, ist eher unwahrscheinlich. Im Zweifel nachfragen und mit dem Einpflanzen eine frostfreie Zeit abwarten.