Frühe Frühlingsboten
Was ist das für ein wunderbarer Moment, wenn Schneeglöckchen und Krokusse die frostigen Böden durchbrechen und als erste Boten den Vorfrühling einläuten.
Quelle: ro/Marion Jetter
Jedes Jahr freuen wir uns im Oberland aufs Neue, wenn die perlweiß schimmernden Schneeglöckchen endlich aus der Erde sprießen und das triste Grau des Winters einem leuchtend weißen Blütenteppich weicht. Weltweit gibt es rund 20 Arten und mehrere Hundert Sorten. Auf den ersten flüchtigen Blick unterscheiden sich die meisten Schneeglöckchen nicht voneinander. Sobald man aber genauer hinsieht, offenbaren sich die Eigenarten jeder Sorte. Neben Größe und Laubfärbung zeigen sich die Unterschiede vor allem an den Blüten. Manche haben eine ungewöhnliche Form, andere weisen mehr oder minder kräftige grünliche Muster auf.
Kleines Enegiebündel
So zart und fragil die geneigten Schneeglöckchenblüten auch wirken mögen, sie besitzen die Kraft, sich selbst durch dichteste Schneedecken ans Sonnenlicht schieben zu können. Die Winterblumen verfügen nämlich über eine eigene kleine Thermoanlage, die ihnen von der Zwiebel aus so richtig schön einheizt und den Schnee drumherum zum Schmelzen bringt. So können sie problemlos auch frostigen Minusgraden trotzen. Das tun sie je nach Sorte bis in den April hinein. Danach ziehen sich die Pflänzchen wieder in die Zwiebel zurück, um geschützt in der Erde zu ruhen und neue Kraft fürs nächste Jahr zu tanken. Wer sich im nächsten Jaht wieder über einen prächtigen Teppeich aus Schneeglöckchen freuen will, sollte deshalb, die Böden nicht umzugraben.
Schneeglöckchen pflegen
Nach der Blüte schneiden viele Gartenbesitzer die Pflanzen ab - doch dann fehlt ihnen das Grün, um in der Zwiebel Nährstoffe für das kommende Jahr zu speichern. Wer gern Ordnung im Garten hat, kann die Blüten entfernen und das Laub zu einem Zopf flechten. Erst wenn die Blätter braun und welk sind, können sie entfernt werden.
Geteilte Freude
Im März ist der beste Zeitpunkt, um Schneeglöckchen zu teilen. Zwiebeln, Wurzeln und Blätter sollten beim Ausgraben unversehrt bleiben. Sie wachsen dann am neuen Standort problemlos weiter. Auch Ameisen tragen zur Verbreitung bei. Sie fressen die an den Samen befindlichen sogenannten Nährkörper und tragen die Saat so weiter.
Wunderschön in Kombination mit anderen Frühblühern
In Kombination mit leuchten lilafarbenen Krokussen wirken Schneeglöckchen besonders schön. Sie blühen bereits jetzt, während andere Staudennoch im Winterschlaf liegen. In einigen Parks oder sonnigen Wiesen auch bei uns im Oberland ist es Jahr für Jahr ein Schauspiel, wenn Millionen lila Krokusse gleichzeitig zu blühen beginnen. Dabei handelt es sich um Wildbestände, die sich im Laufe der Jahre immer weiter vermehrt haben. Doch auch im eigenen Garten lassen sich Krokusse pflanzen. Die einzelne Krokuspflanze erlebt aber meist nur drei Blühperioden. Man muss deshalb entweder immer wieder Knollen neu einpflanzen oder Arten und Sorten verwenden, die sich selbst per Brutknollen oder Aussaat stark vermehren. Besonders ausbreitungsfreudig und ideal für naturnahe Gärten ist der bereits ab Ende Januar blühende Elfen-Krokus.