Am Wochenende wird die Uhr umgestellt.
Eine große Mehrheit der Deutschen ist für die Abschaffung der Zeitumstellung. Was dahinter steckt und Tipps, um besser mit der geklauten Stunde klarzukommen.
Quelle: ro/Marion Jetter
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es wieder so weit: Um zwei Uhr nachts springt der Stundenzeiger auf die Drei, eine Stunde der Nacht geht verloren. Ziel der Zeitumstellung ist die bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit. Dies ist übrigens auch in den meisten europäischen Ländern der Fall. Die Zeitumstellung wollen dort aber weitaus weniger Menschen als bei uns in Deutschland: Mehrheiten für ein Ende der Zeitumstellung gibt es auch in Schweden (58 Prozent), Dänemark (56 Prozent) und Frankreich (49 Prozent). Italiener (56 Prozent), Spanier (46 Prozent) und Briten (45 Prozent) wollen eher weiter an den Zeigern drehen. Sollte die Zeitumstellung tatsächlich irgendwann wieder abgeschafft werden, würden die Deutschen nach den Umfrage-Daten lieber die Sommerzeit behalten und auf die Winterzeit verzichten. Doch noch ist das doppelte Umstellen der Uhren aber gesetzlich vorgeschrieben und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig für die Darstellung und Verbreitung zuständig.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Doch was bewirkt das Umstellen der Uhr eigentlich in unserem Organismus? Wissenschaftler glauben, dass es mit Augenringen am darauffolgenden Montag nicht getan ist. Im Gegenteil. Chronobiologen wie Till Roenneberg von der LMU München spricht sogar von einem „sozialen Jetlag“, den wir die folgenden Monate erleben. Das heißt: Die von der Sonne getaktete innere Uhr passt noch schlechter als sonst zur sozialen, nach der sich Arbeitsmeetings, Verabredungen im Freundeskreis und Schlafenszeit richten.
Die Umstellung auf die Sommerzeit verkraften viele nur schwer - etwa ein Viertel der Bevölkerung hat dann mit Müdigkeit und schlechter Laune zu kämpfen. Der Grund dafür ist, dass die Uhrumstellung unseren Schlafrhythmus durcheinanderbringt. Die Umstellung bedeutet nicht, dass wir nur in der Nacht, in der die Uhren umgestellt werden, weniger Schlaf haben, sondern es muss sich der gesamte Biorhythmus anpassen.
Tipps, wie Sie besser mit der Zeitumstellung zurechtkommen.
Bewegung an der frischen Luft
Eine Runde Joggen oder ein Spaziergang durch Wald und Wiesen: die Kombination aus Sonnenlicht und Sauerstoff regt die Ausschüttung von Glückshormonen an und vertreibt schlechte Laune. Vitamin D, das beim Sonnetanken über die Haut aufgenommen wird, baut das müdemachende Schlafhormon ab.
Früher ins Bett gehen
Es hilft, schon am Abend vor der Umstellung früher schlafen zu gehen. So kann sich der Biorhythmus schon langsam umstellen. Wem das schwer fällt, kann ein warmes Fußbad helfen. Das führt dazu, dass unser Kreislauf herunter fährt.
Handy und Fernseher vor dem Schlafengehen meiden
Für leichteres Einschlafen, möglichst eine Stunde vor dem Zubettgehen den Fernseher ausschalten. Die flimmernden Lichtreize halten unnötig wach. Auch das Smartphone, sowie Laptop und Tablet sollen in der Zeit gemieden werden. Wer auf die Geräte trotzdem nicht verzichten kann oder mag, sollte sie in den Nachtmodus stellen - dann wird ein Blaulichtfilter aktiviert. Das spezielle, warme Licht soll verhindern, dass die Produktion von Wachhormonen angeregt wird.
Wie was das nochmal? Wird die Uhr vor oder zurückgedreht? Diese merksprüche helfen:
Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor die Tür, im Herbst holt man sie zurück.
Im Frühjahr geht das Thermometer in Richtung Plus, im Herbst in Richtung Minus.