Ergebnisse des „Jahrbuch Sucht 2023“
Aktuelle Zahlen und Fakten zu Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und Glücksspiel
Quelle: ro/ Marina Meirich
Heute wurde das „Jahrbuch Sucht 2023“ von der DHS, der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: der Konsum von Alkohol und Tabak geht in Deutschland weiter zurück, die Zahlen bleiben aber hoch.
Laut Einschätzung der DHS ist der Konsum von Alkohol immer noch zu stark verbreitet: rund 8 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren ihn in gesundheitlich riskantem Ausmaß, Frauen durchschnittlich mehr als 12g und 24g reinen Alkohol pro Tag. Das entspricht 0,3 bis 0,6 Litern Bier. Grund für diese hohen Zahlen ist laut DHS die gesellschaftliche Akzeptanz und Relevanz in Deutschland. Doch Alkohol schadet der Gesundheit und verkürzt die Lebensdauer, deswegen fordert die DHS alkoholpolitische Maßnahmen für mehr Gesundheit. Zum Beispiel eine Regulierung von Alkoholwerbung und eine Einschränkung der ständigen Verfügbarkeit.
Auch der Tabakkonsum geht, wie in den letzten Jahren, weiter zurück. Dennoch ist das Rauchen in Deutschland weiterhin stark verbreitet, bei ca. 16 % der Frauen und 22 % der Männer. Laut DHS sollten auch hier die präventiven Maßnahmen weiter ausgebaut werden. Auch die in den letzten Jahren imm beliebteren E-Zigaretten gelten als gesundheitlich bedenklich. Sie können zu Atemwegsreizungen führen und haben außerdem auch Abhängigkeitspotenzial.
Bei den illegalen Drogen steht Cannabis ganz klar an erster Stelle, und zwar in allen Altersgruppen. Im letzten Jahr haben ca. 4,5 Millionen Deutsche Cannabis konsumiert, etwa 8 % der 12- bis 17-Jährigen und 9 % der 18- bis 64-Jährigen. Nach Cannabis waren Ecstasy (0,5 %), Amphetamin und Pilze (0,3 %) bei Jugendlichen die meist konsumierte Droge, bei den Erwachsenen Kokain/Crack (1,6 %), Amphetamin (1,4 %) und neue psychoaktive Substanzen (1,3 %). Die Zahl der Drogentoten ist um ca. 15 % gestiegen, mit einem Durchschnittsalter von 40,8 Jahren.
Außerdem gestiegen sind die Umsätze auf dem legalen Glücksspiel-Markt, auf 53,4 Milliarden Euro. Vor allem bei den Sportwetten gab es einen starken Zuwachs, der auf die Legalisierung der Sportwetten ab Juli 2021 zurückzuführen ist. Ein Rückgang ist bei Spielbanken und Automaten zu verzeichnen.