Spannung in München. Am Sonntag stimmen die Bürger darüber ab, ob wieder Olympische Spiele in ihrer Stadt stattfinden sollen. Auch Starnberg schaut gespannt nach München. Der Starnberger See ist im Konzept für die Austragung der Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen geplant. Laut Werner Schmid, von der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg, hätte Olympia viele positive Folgen.
„Der Gedanke, dass Olympische Spiele auch am Starnberger See stattfinden können, ist sehr reizvoll und würde uns in der Region weiterbringen. Vor allem die Auswirkungen für Tourismus und Wirtschaft wären positiv. Davon würde der gesamte Landkreis profitieren“.
Auch in Sachen Infrastruktur hoffen die Olympia-Befürworter auf einen Schub. Vor allem im Bereich Wohnungsbau und ÖPNV, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter.
„Für die Infrastruktur ist es ein großer Push, den wir erwarten können. 1972 haben wir eine neue U-Bahn bekommen – aber wir brauchen auch jetzt wieder neue U-Bahnlinien und auch Wohnungen“.
Kritiker der Bewerbung befürchten dagegen vor allem die hohen Kosten und sorgen sich um die Nachhaltigkeit. Felix Hälbich, vom Bund Naturschutz Bayern.
„Uns stört, dass die Spiele eben nicht nachhaltig sein werden, auch nicht in München. Es stimmt zwar, dass einige Sportstätten schon da sind, trotzdem muss viel gebaut werden. Olympische Spiele wurden in den vergangenen Jahren immer als die ökologischsten aller Zeiten angepriesen. Gebaut wurde trotzdem immer ohne Ende“.
Das Olympia positive Auswirkungen auf den Wohnungsbau und den Nahverkehr hat, glaubt Hälbich nicht.
„München platzt jetzt schon aus allen Nähten. Mit steigenden Mieten und einer überforderten Infrastruktur. Olympia wird diese Probleme nicht verbessern, sondern weiter verschärfen. Man kann U-Bahn und Sozialwohnungen doch auch ohne Olympia bauen“.