Offenbar Gewaltdelikt in Herrsching: Polizei findet leblose Person im Ortsteil Mühlfeld
In Herrsching ist es gestern Abend wohl zu einem Gewaltdelikt gekommen. In einem Wohnhaus im Ortsteil Mühlfeld ist nach dem Notruf eines Anwohners eine leblose Person gefunden worden. Aktuellen Erkenntnissen zufolge soll ein bislang unbekannter Täter den 74-jährigen Bewohner in seinem Haus attackiert haben – dessen Frau konnte wiederum in ein benachbartes Haus flüchten und die Polizei alarmieren.
Bei der Durchsuchung des Hauses entdeckten die Beamten den schwerverletzten 74-Jährigen – der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Gegen 21:20 Uhr soll eine unbekannte Person aus dem Haus geflüchtet sein, die wie folgt beschrieben wird:
- männlich
- 180-190 cm groß
- trug helle Hose und ein dunkelblaues Kapuzensweatshirt
- roter Rucksack
- gelb-grüne Handschuhe
Die Polizei hat bis in die frühen Morgenstunden nach dem Täter gesucht. Im Einsatz waren ein Hubschrauber, Streifen der Bundespolizei und mehrere Hundeführer – jedoch bislang ohne Erfolg.
Die Kripo Fürstenfeldbruck, sowie die Staatsanwaltschaft München II haben die Ermittlungen übernommen – auch ein Rechtsmediziner ist daran beteiligt. Die Polizei bittet Zeugen jetzt um mithilfe. Wer am Freitagabend verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Hinweise zum flüchtigen Täter geben kann, wird gebeten sich bei der Kripo Fürstenfeldbruck unter Tel. 08141/6120 zu melden.
Aufgrund dieses Falls wird die Polizei Herrsching auch am Wochenende verstärkt in der Nacht unterwegs sein. Und zwar vor allem im Ortsteil Mühlfeld – für die Anwohner erkennbar und ansprechbar. Aktuell liegen aber keine Hinweise vor, die eine weitere Gefährdung der Bevölkerung begründen, heißt es.
Update 15:10 Uhr - Auch Kreiswasserwacht Starnberg nach Gewaltdelikt im Einsatz
Auch die Kreiswasserwacht Starnberg wurde gestern im Rahmen des Gewaltdeliktes in Herrsching alarmiert. Zunächst war nämlich der Einsatz eines Hubschraubers nicht möglich – Schuld war das schlechte Wetter. Über die Integrierte Leitstelle wurden deshalb verfügbare Drohnen abgefragt, über die auch die Wasserwacht verfügt. Erst vergangenes Jahr war unter der Federführung der Kreisbrandinspektion Starnberg ein Konzept zum Einsatz von Drohnen entwickelt worden. Gestern hatte die Schnelleinsatzgruppe „Technische Suche und Ortung“ der Kreiswasserwacht den Bereich um das Kiental nach einer verdächtigen Person abgesucht. Nach einer halben Stunde musste die Suche abgebrochen werden – Schuld war der starke Regen zu diesem Zeitpunkt. Anschließend übernahm wieder die Polizei. So heißt es in einer Mitteilung der Kreiswasserwacht Starnberg.
Update 16:40 Uhr - Polizeipräsidium Oberbayern Nord informiert über aktuellen Ermittlungsstand
Nach aktuellen Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord läuft die Fahndung nach dem Tatverdächtigen weiter auf Hochtouren. Die Suchmaßnahmen, auch nach Beweismitteln im Bereich möglicher Fluchtstrecken wurden heute mit einem starken Aufgebot an Kräften fortgeführt. Im Einsatz waren demnach Spürhunde, aber auch Taucher, die „relevante Uferbereiche des Ammersees nach Beweismitteln abgesucht haben“, heißt es in einer Mitteilung.
Im Laufe des Samstags wurden auch weitere Anwohner befragt. Hier kamen neben der zuständigen Kripo Fürstenfeldbruck auch die Polizei Herrsching, sowie weitere Dienststellen zum Einsatz. Außerdem wurde inzwischen die Ermittlungsgruppe (EG) Mühlfeld gegründet – hier arbeiten knapp 30 Beamte an der Aufklärung des Falls.
Am Tatort wurden laut Polizeipräsidium weitere Spuren gesichert. Außerdem ist am Institut für Rechtsmedizin der LMU München auch eine Obduktion des Mannes durchgeführt worden. Aus ermittlungstaktischen Gründen können aktuell keine Angaben zum möglichen Tatmotiv oder zu den Tatwerkzeugen gemacht werden, heißt es.