Auf den Tag genau – seit einer Woche gelten strengere Regeln für die Biotonne. Aber was hat sich eigentlich genau geändert? Wir haben für euch bei dem Abfallentsorgungsunternehmen „EVA“ im Kreis Weilheim-Schongau nachgefragt. Die Antwort für uns hat Claudia Knopp:
"Für Kompostieranlagen wurden die Grenzwerte für den Störstoffgehalt im Biomüll verschärft. Es dürfen maximal drei Prozent Störstoffe im Biomüll sein und davon jetzt nur noch bis zu ein Prozent Kunststoffe.
Andere Störstoffe außer Kunststoff sind zum Beispiel: Glas, Keramik oder Metall. Auch Abfälle von Haustieren gehören nicht in die Biotonne.
Papier gilt in kleinen Mengen nicht als Störstoff. Die Betreiber der Kompostieranlagen müssen Sichtkontrollen bei der Anlieferung durchführen und Fremdstoffe aussortieren. Tun sie das nicht, kann das mit Bußgeldern geahndet werden."
Warum werden strengere Regeln benötigt?
Claudia Knopp:
"Aus dem Biomüll wird Kompost hergestellt, der als Dünger in der Landwirtschaft oder im Gartenbau eingesetzt wird. Man kann mit Kompost mineralische Düngemittel ersetzen und er ist ein wertvoller Bodenverbesserer.
Aber dazu muss er möglichst frei von Fremdmaterial sein. Es sollen ja keine Kunststoffteilchen, kein Bioplastik oder Glas und Metall in der Umwelt verteilt werden."
Wie können wir uns die strengeren Kontrollen vorstellen?
Claudia Knopp:
"Unser Biomüll wird bei der WGV in Quarzbichl im Tölzer Landkreis zuerst vergärt und dann innerhalb von nur drei Wochen zu Kompost verarbeitet.
Zum Glück werden die Grenzwerte aktuell noch eingehalten. Das soll auch so bleiben. Noch besser wäre es, - und das ist unser Ziel – wenn sich der Anteil an Fremdstoffen weiter verringern würde.
Zum Beispiel darf auch kein Bioplastik im Biomüll sein, weil das in drei Wochen gar nicht verrottet und auch nur sehr schwierig aussortiert werden kann.
Oft ist es keine böse Absicht, dass Störstoffe in die Biotonne geworfen werden. Die Tüten aus Bioplastik zum Beispiel werden oft aus Unwissenheit verwendet.
Die EVA möchte daher noch intensiver darüber informieren, was in den Biomüll darf und was nicht, bevor wir tatsächlich Biotonnen ungeleert stehen lassen."