Ticker zur Kanzler-Wahl: Friedrich Merz (CDU) ist Kanzler
Update 16:17 Uhr
Deutschland hat einen neuen Kanzler: Friedrich Merz (CDU) hat im zweiten Durchgang der Kanzlerwahl im Bundestag die erforderliche Mehrheit mit 325 Stimmen erreicht. Nun bekommt er seine Ernennungsurkunde, wird vereidigt und will mit seinem Kabinett morgen ins Tagesgeschäft starten. Dringende Themen sind u.a. Bürokratieabbau, Wirtschftsaufschwung und die Migrationspolitik.
Update 14:10 Uhr
Nachdem CDU-Chef Friedrich Merz heute Vormittag nicht zum neuen Kanzler gewählt wurde scheint ein zweiter Anlauf fix zu sein - und zwar noch heute. Nach Angaben des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn soll um 15:15 Uhr erneut abgestimmt werden. Darauf habe man sich laut des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil zusammen mit den Fraktionen der Grünen und der Linke geeinigt.
Ursprüngliche Meldung
Dicke Überraschung im Bundestag: CDU-Chef Friedrich Merz hat im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit bekommen. Nötig gewesen wären 316 Ja-Stimmen. Für Merz haben aber nur 310 Abgeordnete gestimmt. 307 sprachen sich gegen ihn aus. Damit ist Merz noch nicht zum Bundeskanzler gewählt. Noch nie ist ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland nicht im ersten Wahlgang gewählt worden. Im Moment beraten die Fraktionen über das weitere Vorgehen. Weitere Wahlgänge sind möglich.
Dieser Fall ist im Grundgesetz Artikel 63 folgendermaßen geregelt:
"Wird der Vorgeschlagene nicht gewählt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen nach dem Wahlgange mit mehr als der Hälfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wählen.
Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nicht zustande, so findet unverzüglich ein neuer Wahlgang statt, in dem gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Vereinigt der Gewählte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich, so muß der Bundespräsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Gewählte diese Mehrheit nicht, so hat der Bundespräsident binnen sieben Tagen entweder ihn zu ernennen oder den Bundestag aufzulösen."
Erste Reaktionen aus dem Oberland:
Harald Mansi - SPD-Kreisvorsitzender Weilheim-Schongau:
„Ich bin etwas sprachlos und hätte das nicht annähernd erwartet. Bei der großen Einigkeit und bei den 85 Prozent Zustimmung bei dem Koalitionsvertrag wundert mich das sehr.“
Florian Streibl Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Bayerischen Landtag
„Es ist schlicht und ergreifend eine Katastrophe. Es ist einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, das ein Kanzlerkandidat beim ersten Wahlgang nicht gewählt wird. Es ist ein denkbar schlechter Start für diese Regierung“
Jörg Siegmund - von der Akademie für politische Bildung Tutzing
"Wie geht’s jetzt mit dieser angestrebten Koalition weiter?! Wenn der Start schon so holprig verläuft – und dabei setzen wir ja voraus, dass es Friedrich Merz doch irgendwann gelingt, die erforderliche Mehrheit zu erreichen. Das ist auf jeden Fall kein gutes Omen für die Arbeit dieser möglichen künftigen Regierung. "